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Collodion, (Recept Nr. 1, 3—4 Monate alt, passt
hierzu am besten.) Ist das frisch bereitete Collodion
hart, elastisch oder zähe, so lässt es sich schwer bei
der Entwickelung und dem Fixiren auf dem Glase halten.
Mürbes Collodion, welches von dem Glas wie Staub
heruntergebürstet werden kann, klebt, nachdem es durch
Wärme getrocknet worden, so fest, dass es oft 2—3
Tage in Wasser liegen kann, ohne sich abzulösen. Die-
jenige Sorte, welche zwischen diesen beiden liegt, ist
für den Gebrauch am zweckmässigsten. Frisch bereitetes
Collodion kann gleich zum Gebrauch verwandt werden,
wenn man 100 Gramm desselben mit 2 Tropfen Chlor-
wasserstoffsäure, die mit Spiritus vermischt ist, versetzt.
Die empfindliche Schicht, auf die früher angedeutete
Weise zubereitet, muss gut in filtrirtem Regenwasser
gewaschen und die Platte schnell durch Wärme getrock-
net werden. Wir bedienen uns dazu eines Gasofens,
dessen Hitze 40—50 Grad R. beträgt. Das Trocknen
geschieht in zwei Abschnitten; zuerst trocknet die Ober-
fläche, hierauf verdunstet das im Collodion enthaltene
Wasser und die Platte, bei Kerzenlicht betrachtet, er-
scheint in einer lichten, hellgrünen Farbe. In diesem
Zustande kann sie gleich oder in höchstens 12—14
Stunden gebraucht werden; natürlich sorge man, dass
kein Tageslicht sie bescheint. Bevor wir sie in die
Cassette bringen, überziehen ‚wir ihre Ränder mit einem
schnelltrocknenden Firniss, um zu verhindern, dass sich
die Collodionschicht bei den späteren Processen ablöse.
Die Empfindlichkeit des trocknen Collodions ist ge-
wöhnlich weit geringer, als die des nassen.
Hervorrufen. Wenn die Cassette wieder in das
Laboratorium zurückkehrt, bereitet man von nachstehen-
den Ingredienzen ein Bad: