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und staubfrei darstellen kann. Man wendet es, mag
es frisch oder alt sein, in folgender Weise an. Auf das
fertige, gewaschene Collodionbild giesst man eine kleine
Menge Eiweiss, welches 1 %o Jod-Kalium enthält, lässt
die Platte abtropfen und trocknen, indem man sie in
schräger Lage hinstellt. Man taucht dann die Platte
in das gewöhnliche essig-salpetersaure Silberbad, wäscht
sie unmittelbar darauf und taucht sie in das Bad von
unterschwefligsaurem Natron, welches zum Fixiren der
Negativbilder dient. Das Bild wird dann wieder ge-
waschen, womit die Operation beendet ist. Man könnte
das reine Eiweiss anwenden und es einfach durch Essig-
säure coaguliren; es findet dann aber weniger Adhärenz
statt, es können sich Blasen bilden, und die Operation
ist übrigens nicht einfacher, wie die vorbeschriebene.
Nach diesem Verfahren mit einem Eiweiss-Ueberzuge
versehene Bilder, welche bei der Benutzung zur An-
fertigung der positiven Bilder fleckig geworden sind,
können durch längeres Verweilen in einem concentrirten
Bade von unterschwefligsaurem Natron wieder gut ge-
macht werden, indem dieses die Flecken auflöst, ohne
das durch die dünne Eiweissschicht geschützte Bild zu
afficiren.
Bilder auf albuminirtem, trockenen Collodion.
Die Anwendung des Eiweiss - Firnisses führte T.
auf ein Verfahren der Photographie auf trockenem,
albuminirten Collodion, welches den Vortheil darbietet,
dass man dadurch Platten erhält, welche einen oder
mehrere Tage lang empfindlich bleiben, dass man also
Abends eine beliebige Anzahl Platten zur Benutzung
für den folgenden Tag vorbereiten kann und bei Auf-
nahmen ausserhalb des Arbeitslocales keine Schalen,
Flaschen u. s. w. mitzunehmen braucht. Die Manipu-