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so geht doch aus der Ungewissheit, mit welcher weniger
Geübte arbeiten, hervor, dass die Theorie dieser Kunst
noch nicht festgestellt worden ist.“
Und so ist es. Der Practiker muss den Chemiker
bitten, in seinen Versuchen fortzufahren, und der Che-
miker muss sich auf den Practiker verlassen, damit die
Resultate seiner Forschungen gehörig ausgeführt, das
heisst, zu einer technischen Vollkommenheit gebracht
werden. Es ist eine eigenthümliche Sache, dass
Theorie und Praxis nur selten in einer Person sich
vereinigt finden; aber dies schadet durchaus nichts,
weil es Jedem dadurch möglich wird, diejenigen Unter-
suchungen fortzusetzen, für die er am besten passt;
aber zu bedauern ist die Erfahrung, die man so oft zu
machen Gelegenheit hat, dass der Eine den Andern mit
Geringschätzung behandelt. Der Chemiker sagt vom
Practiker, er erziele Resultate, ohne zu wissen weshalb,
und umgekehrt behauptet der Practiker, dass der Che-
miker viel Worte mache, ohne etwas zu leisten. Nur
durch gemeinschaftliches Zusammenarbeiten Beider kann
die Photographie zur Vollkommenheit gelangen.
Die Schlüsse, zu welchen wir in Bezug auf die
Photographie gelangt zu sein glauben, sind: dass die
schwarzfärbende Substanz aus drei verschiedenen Silber-
verbindungen besteht, nämlich aus Chlor-Silber, welches
die leichten Schatten dunkelt, aus Silberoxydul, mit
organischen Substanzen verbunden, welches die dunkeln
Schatten darstellt, und aus Silberoxyd und metallischem
Silber von einer grünbronzenen Farbe in denjenigen
Theilen, auf welche das Licht am längsten gewirkt hat.
Von diesen drei Zuständen ist der letzte derjenige,
der die grösste Aussicht auf Dauerhaftigkeit darbietet.
Die Wirkung einer gesättigten Lösung von unter-