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schwefligsaurem Natron auf dieselben ist: 1) die, das
unveränderte und nur leichtveränderte Chlor-Silber leicht
aufzulösen, so dass auf einmal die feinen Uebergänge
zerstört werden; 2) die dunkeln Schatten in eine röth-
liche Chocoladenfarbe zu verändern und 3) das reducirte
Silber eine lange Zeit unangegriffen zu lassen. Indess
wird in ‚diesen Wirkungen das unterschwefligsaure
Natron in unterschwefligsaures Silberoxyd und Chlor-
Natrium verändert, und, weil unterschwefligsaures
Natron im Ueberschuss vorhanden ist, wird auch dieses
Salz zersetzt und es bildet sich unterschwefligsaures
Silberoxyd-Natron (Ag O, S2 O2 + 2 Na O, Sa O2).
Dieses Salz, welches einen. durchdringend süssen und
Anfangs nicht metallischen Geschmack hat, ist der wir-
kende Bestandtheil in dem färbenden Bad. Es bildet
in Verbindung mit dem unterschwefligsaurem Natron die
jedem Photographen wohl bekannten auf einander fol-
genden Farbenabstufungen.
Was eigentlich ‘die schwarzfärbende Substanz bei
den photographischen Bildern ist, ‚scheint bis heute noch
nicht mit Bestimmtheit ausgemacht zu sein; Davanne
und Gerard fanden bei der Analyse von Bildern, die in
einem färbenden Bad gewesen waren, dass sie aus
Schwefel-Silber bestand; andere Chemiker konnten indess
gar keinen Schwefel nachweisen. Wir halten dafür,
dass sich in schlecht fixirten Bildern Schwefel-Silber
und in gut fixirten nur Silber befindet. Wenn bei der
Entwickelung der Bilder die empfindliche Schicht aus
Jod- und Brom-Silber besteht, so ist die Wirkung des
Lichts auf diese Substanzen eine weit energischere und
beschleunigtere, als wenn sie aus Chlor-Silber besteht;
und der Unterschied, den wir zu finden glauben hin-
sichtlich der Beständigkeit eines entwickelten Bildes, ist