Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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gemeinnützlich und zweckmässig anerkannten Unternehmen auch in ent- m 
sprechender Weise betheiligen werden. Dieselben werden hiermit den besten ii 
Beweis ihrer Bereitwilligkeit, den Uebelständen der socialen Verhältnisse 
kräftig zu begegnen, geben können. m 
Diese Betheiligung kann geschehen durch Beitritt als Mitglied mittelst fe 
Uebernahme von Obligationen 2. Ranges von mindestens Fr. 100, verzins- WW 
lich ä 5°, per Jahr und sammthaft mit Antheil von 20%, des allfällig 5 
sich ergebenden Reingewinns laut 8 4 lemma 2 unserer Statuten; für ; 
grössere Beträge werden nach Verlangen des Tit. Subscribenten Collectiv- nn 
titel ausgegeben, 
Die Einzahlung kann in von den Tit, Subscribenten selbst zu bestim- 
menden kleinern Terminen (von mindestens Fr. 2. — per Monat) geschehen, 
wodurch es auch Minderbemittelten möglich gemacht wird, vermittelst gut 
verzinslichen und gesicherten Spareinlagen ohne irgend welches Opfer zur 
Besserung der Wohnungsverhältnisse in eigenem und allgemeinem Interesse 
beizutragen. L 
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3. Kanton St. Gallen. Die Stadt St. Gallen gehört eben- V. 
falls zu den rasch aufblühenden Mittelpunkten der schweizerischen re 
Industrie, in denen sich die Wohnungsnoth fühlbar macht. Die- 7 
selbe drückt nicht nur die Arbeiter, sondern auch den Mittel- 80 
stand. Auch bei den besser besoldeten Beamten wird zuweilen dt 
durch die Miethe !/, des Gehaltes in Anspruch genommen! a 
. . . ae « 5 
Wie bedenklich aber diese Wohnungsnoth sich in Hinsicht SO 
auf die ärmern Klassen gestaltet hat, davon liefert ein Bericht N 
des Arztes der Hülfsgesellschaft das beredteste Zeugniss. Herr de 
Dr. Aepli schreibt: de 
»Der Mangel an Wohnungen in hier und in der nächsten Fr 
Umgebung der Stadt hat manche arme Familien, die lange Zeit 
hier wohnhaft gewesen, in hier in Arbeit stehen und deren sc} 
Kinder die Stadtschulen besuchen, schwer betroffen und sie weit ne 
weg in die benachbarten Gemeinden verschlagen. AHEine ganz Su 
ehrenwerthe Familie war gezwungen, von Mai bis Jakobi sich rel 
auf ein einziges Zimmer zu beschränken, bis sie ein ordentliches bes 
Logis beziehen konnte, während welcher Zeit ihre drei Kinder den 
am Scharlach erkrankt waren. Bei der bestehenden Wohnungs- 
noth werden auch Neben- und Hintergebäude, Holzbehälter u. na 
drgl. nothdürftig zu Wohnungen hergerichtet und bewohnt — zer 
ss
	        
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