Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

a 
wechselnden Conjuneturen, nach der Persönlichkeit und Capital- ri 
kraft der Unternehmer, nach dem guten oder schädlichen Ein- SC 
flusse der höhern Classen, der Geistlichen und Lehrer, der Be- be 
hörden und Richter, sowie nach dem Stande der Volksbildung, W 
nach den confessionellen Verhältnissen, nach dem Einflusse von al 
Stadt oder Land, nach den Volksgewöhnungen, endlich je nach 4 
der Verbindung von Industrie und Landwirthschaft und nach 
dem Grade der Gemeinnützigkeit in den einzelnen Gemeinden 
die bunteste Verschiedenheit aufweist. Man muss sich daher sehr 
hüten, auf Grund einzelner Erscheinungen allgemeine Urtheile zu 
fällen, anstatt die Verhältnisse concret auf Grund einer besondern 
Kenntniss der Thatsachen und ihrer Ursachen zu beurtheilen. 
Erst aus einer Vergleichung von sorgfältigen Massenbeobachtungen 
über bestimmte Erscheinungen in verschiedenen Gegenden und 
Ländern und aus einer Reihe darauf gestützter Monographien 
werden sich neue, solide, wirthschaftliche Theorien begründen 
lassen. 
| Die Schweiz bietet auf einem Gebiete von 41,418 Quadratkilo- 
metern mit 2,669,147 Einwohnern (am 1. Decbr. 1870) in ihren 
19 Kantonen und 6 Halbkantonen die bunteste Mannigfaltigkeit 
industrieller Einrichtungen und socialer Verhältnisse. Es lassen 
sich hier auf kleinem Raume dicht nebeneinander die Einflüsse 
der verschiedensten Erwerbszweige, Arbeitsmethoden, Fabrikein- 
richtungen, Volksgewöhnungen, Gesetzgebungen, Verwaltungs- 
massregeln etc. mit einander vergleichen. Die Arbeiterverhält- 
nisse haben sich naturwüchsig und frei, ohne Beeinflussung von 
oben und Zwang von unten, bisher entwickelt und bieten mehr 
Verschiedenheit und Interesse als diejenigen mancher Gross- 
staaten. 
Unser Bericht kann natürlich nur als Anfang einer Dar- 
stellung der socialen Lage der schweizerischen Bevölkerung 
dienen, Die Nachrichten müssen schon deshalb immer unvoll- 
ständig bleiben, weil diese Dinge fortdauernd im Flusse sind 
und weil die Geneigtheit zu Mittheilungen über industrielle Ein-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.