Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

kommen. Ferner ist es für die Schweiz von unschätzbarem 
Werthe gewesen, dass sich die Industriezweige sehr vielseitig, aber 
durchaus den Bedürfnissen entsprechend und ganz naturwüchsig 
von unten auf ohne jeden künstlichen Schutz des Staates und 
Beeinflussung oder Bevormundung von oben herab entwickeln 
| | mussten. Dieser Umstand hat Industrien, welche der Lage und 
izerischen dem Klima des Landes oder den Fertigkeiten und Gewöhnungen 
ung. der Bevölkerung noch nicht angemessen waren, nicht aufkommen 
lassen und die Unternehmer genöthigt, nur solche Gewerbe zu 
betreiben, welche auf dem Weltmarkte concurrenzfähig sind. 
Demgemäss ist auch die Begründung und Ausdehnung der ein- 
n und Acker- zelnen grössern Etablissements nicht überstürzt worden, sondern 
aten geworden. hat mit der Ansammlung grösserer Ersparnisse des Volkes und mit 
völkerung nur der Heranbildung oder Einwanderung neuer Arbeitskräfte Schritt 
tteln versehen gehalten. Die Natur selbst verbot eine zu rasche Entwicklung, 
;h eine bedeu- weil die Industrie den Wasserkräften nachgehen musste und sich 
rf an Lebens- nur innerhalb enger Grenzen ausbreiten konnte. — Endlich ist 
;keiten, welche auch die völkerrechtliche Stellung der Schweiz für ihre In- 
8 Ungunst der dustrie-Entwicklung vortheilhaft gewesen. Die der Schweiz von 
ı Meere, durch den europäischen Grossmächten garantirte Neutralität kann zwar 
ıprodueten und nur durch die eigene Wehrkraft des Volkes aufrecht erhalten 
»r zugängliche werden, allein das mit der zeitgemässen Fortbildung des eid- 
zollpolitik der genössischen Heerwesens verstärkte nationale Bewusstsein, die 
ur durch ver- Grenzen .des Landes auch wirklich vertheidigen zu können, giebt 
amkeit, durch den Bewohnern mit der Aussicht, in die europäischen Händel 
vr neuesten Kr- nicht direct verwickelt zu werden, ein erhöhtes Gefühl der 
ich durch Auf- Sicherheit, wodurch Unternehmungsgeist und Gewerbthätigkeit 
arden. Ausser wirksam gefördert werden. Während eines Zeitraums von mehr 
der Liebe zur als zwei Menschenaltern wurde die Schweiz nur durch den Son- 
ıternehmenden derbundskrieg direct heimgesucht, nach dessen glücklicher und 
€ werthvollen ziemlich unblutiger Beendigung sie sich rasch ihre neue Bundes- 
n Institutionen verfassung schuf, unter welcher sich seitdem sämmtliche Kantone 
hr Drang nach nicht nur freier und gesicherter, sondern auch materiell günstiger 
zu Hülfe ge- als manche andere europäische Staaten entwickeln konnten,
	        
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