Preis des Weines dann immer noch 40 °% unter dem Wirths-
hauspreise steht. Dieser Ueberschuss wird in die Krankenkasse
gelegt, so dass dann 4—6 Wochen lang gar keine Einlagen von
den Mitgliedern in dieselbe gemacht zu werden brauchen.«
Für die Arbeiter der Fabrik der H. H. Oberholzer und El-
sässer (Mechanische Weberei) in Kirchberg (Bern) sind Kost-
häuser erstellt worden; der Kostmeister resp. der Kosttisch steht
unter Aufsicht der Arbeitgeber.
Für die Arbeiter der Maschinenwerkstätten der MKisen-
giesserei von St. Georgen bei St. Gallen kaufen die Arbeitgeber
verschiedene Lebensmittel en gros ein, um zu billigen Preisen
an die Arbeiter zu verkaufen, denen nach Aussage des Patrons
dadurch ihre Ausgaben bedeutend erleichtert werden, ‚was sich täg-
lich als wahre Wohlthat erweise. Der Umsatz beträgt im Jahre
für 30,000—35,000 Fr., darunter befindet sich auch Brennholz
und Kartoffeln bis 1000 Centner.
Es ist anzunehmen, dass eine grosse Zahl von Fabrikanten
derartige Ankäufe gemacht hat, wenn auch die speciellen Fälle
uns nicht bekannt geworden sind. Wir erwähnen hier nur noch
einen Bericht aus Basel, worin es heisst:
»Mehr Aufmerksamkeit ist der Lebensmittelfrage geschenkt
worden. Während zwar ein Theil der Fabrikbesitzer sich auch
mit dieser Frage nicht zu befassen scheint und Andere sich darauf
beschränken, Esssäle herzustellen und Vorrichtungen zum Wärmen
der Speisen zu treffen, ist in einer Fabrik in Nieder-Schönthal
auf Betreiben der Besitzer unter den Arbeitern ein Consumverein
gegründet worden, der von den Erstern regelmässig subventionirt
wird. Andere Fabrikinhaber pflegen in Zeiten der Theuerung
nothwendige Lebensmittel im Grossen anzukaufen und dieselben
ihren Arbeitern zum Ankaufspreise abzulassen. In einer Fabrik
in Nieder-Schönthal wird den Arbeitern allabendlich Kaffee mit
mit Milch verabreicht gegen Bezahlung eines Theiles der Kosten.
In der Anilinfabrik zu Schweizerhalle werden den Arbeitern im
Sommer unentgeltliche Erfrischungen geboten. Im Benzbur bei
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