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troffenen Vorkehrungen erscheinen uns die Bestrebungen der
Arbeiter selbst, welche entweder ganz aus eigener Initiative oder
im Bunde mit den Arbeitgebern und mit dem gemeinnützigen
Publikum Consumvereine, Speisegesellschaften , Volksküchen,
Actienbäckereien etc. gegründet haben. Alle derartigen Institute
haben in der Schweiz eine sehr weite Verbreitung gefunden,
sind jedoch sehr verschiedenartig organisirt und in einer sehr
wechselvollen Entwicklung begriffen. Es ist dies namentlich bei
den Consumvereinen der Fall.
Die Consumvereine in der Schweiz. Auf dem europäischen
Continent war die Schweiz das erste Land, in welchem die eng-
lischen Consumvereine Nachahmung fanden. Sehr bald ver-
breiteten sie sich nach allen einigermassen bedeutenden Ort-
schaften, so dass es in diesem Augenblick wenige Städte geben
mag, in denen kein Consumverein besteht. Im Jahre 1853
wandte sich der Consumverein Zürich an alle anderen Consum-
vereine, welche im Kanton Zürich bestanden, um Angaben über
ihre Einrichtungen und Thätigkeit zu sammeln. Die einge-
gangenen Antworten ergaben, dass schon damals, also vor 20
Jahren, mindestens 40 Consumvereine — soviel hatten nämlich
geantwortet — im Kanton bestanden. Leider sind bis jetzt die
Consumvereine der Schweiz noch keiner Statistik unterworfen
worden, so dass wir nicht einmal approximative Angaben über
die Zahl dieser Vereine und über ihren Geschäftsumsatz geben
können.
Was die Einrichtungen der Consumvereine betrifft, so sorgen
die einen nur für Ein- und Verkauf von wenigen oder auch
sehr vielen Sorten von Lebensmitteln, ja auch von Brennmaterial
und Bekleidungsgegenständen; andere verbinden damit Bäckereien
und Schlächtereien; noch andere auch Suppenanstalten ‚und
Volksküchen. Ja auch auf andere Dinge dehnt sich ihre Wirk-
samkeit aus: einige sind zugleich Sparkassen und der Zürcher
Consumverein besitzt sogar eine Bibliothek und ein Lesezimmer,
in dem eine namhafte Anzahl von Zeitungen ausliegen, die
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