Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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m Garantiegesellschaft über, welche 85 Actionäre mit 720 Actien von Fr. 10, 
ein Capital von Fr. 7200 zählt. Die Anstalt wurde am 23. Januar 1871 
57 eröffnet. Einzahlungen wurden keine verlangt. In Bezug auf das Lokal 
dürfen wir sagen, dass dasselbe sich für den Besuch der Anstalt in der 
%r günstigsten Lage befindet, aber leider zu klein ist, um den sich mehren- 
2 den Bedürfnissen zu entsprechen. Es enthält einen Keller unter der Hälfte 
Dr des Gebäudes, im Plainpied ein grosses Zimmer, wo die Speisemarken 
- verkauft werden und das Mittags als Speisezimmer und Abends als (unent- 
ES geltlich eingeräumtes) Lesezimmer dient. (Mit Ausnahme von Sonntagen 
8 wird es wenig benutzt, trotzdem es über 40 täglich erscheinende und 
© illustrirte Zeitschriften und eine kleine Bibliothek bietet.) Durch einen 
Zwischenraum gelangt man zur Küche, wo ein blanker Herd mit 4 grossen 
dd papinschen Dampfkesseln steht. Im ersten Stock ist der Speisesaal, der 
% ca. 120—1830 Personen fasst. Die Speisen werden durch einen Aufzug aus 
der Küche gebracht, und die abgehende Wärme des Kochherdes in einen 
nn Warmkasten geleitet, um Teller und Speisen warm zu halten. Im zweiten 
7 Stock hat der Frauenverein zwei Zimmer zur Aufbewahrung von rohen 
3 und fertigen Stoffen um Fr. 250 Miethzins, und die Familie, welche die 
S$ Wirthschaft führt, ihre Wohnung. Das Gebäude und die Einrichtung 
En kosteten Fr. 25,665. 91 und das Mobiliar Fr. 2,627. 63. 
ie Ausser dem Mittagessen werden die Lokalitäten wenig benutzt, da 
Z wir nur Vereine und geschlossene Gesellschaften bewirthen. Wir legten 
aber auch weniger Werth auf Ausnutzung des Lokals, als wir uns über- 
5 zeugen konnten, dass wir unsere Rechnung ohne dieselbe finden. 
Is Die Preise der Speisen sind folgendermassen festgestellt: 
n 1 Portion Suppe 10 Cts., 1 halbe dto. 5 Cts. 
d 1 Gemüse 10 „ » » „5 
7 1. Meisch 20 , „ (gegen 25 Basel, Zürich und 
7 St. Gallen). Der Beschluss, halbe Portionen Suppe und Gemüse abzugeben, 
S verursachte bedeutende Mehrarbeit; allein hiemit konnte nun in That und 
Sn Wahrheit gesagt werden, dass es auch dem ärmsten Kinde Winterthurs 
4 möglich sei, täglich eine warme Speise zu erhalten. Heute nun erklären 
3 wir nach den gemachten Beobachtungen diese Massregel als einen Vorzug 
u unserer Anstalt. — Täglich wurde abgerechnet und die Controle erwies 
T sich als die einfachste und in der sichersten Weise dadurch, dass allmonat- 
lich die durch die Kassirer ausgegebenen Marken mit den vom Küchenchef 
7 eingenommenen verglichen wurden. Bilanz wurde vierteljährlich gezogen. 
5 Ueber die Erfahrungen der Betriebscommission in Betreff 
u der Speisen und der Besucher enthält der Bericht über die 
B Winterthurer Volksküche noch folgende beachtenswerthe Be- 
— merkungen : 
Le
	        
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