Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

© einen bleibenden Ueberfluss für sich und ihre Nachkommenschaft 
A zusammenraffen. Ich glaube, dass es Aufgabe jedes Gelehrten 
a ist, diesen Geldadel anzugreifen und mit aller Energie dagegen 
© anzukämpfen und dazu beizutragen, dass einmal jener Grundsatz 
7 in der heiligen Schrift wahr werde: Wer nicht arbeitet, soll auch 
N; nicht essen. Ich bitte Sie aber, geehrter Herr, mir dieses nicht 
% zu missdeuten, indem ich und jeder vernünftige Arbeiter auch 
® jede Arbeit, sei sie geistiger oder physischer Natur, anerkennen 
n q wird und muss. — Ich könnte Ihnen rühmliche Ausnahmen an- 
öl führen von Persönlichkeiten, die auch, trotzdem sie Millionen 
besitzen, sozusagen dennoch beinahe über ihre Kräfte arbeiten. 
ie Ehre solchen Charaktern, und wenn auch ihr persönliches In- 
E teresse dabei im Spiele ist, so sind sie doch wenigstens nicht 
nn unnütze Glieder der Gesellschaft. Ich will damit schliessen und 
Sn bitte Sie, meine Freimüthigkeit entschuldigen zu wollen.« — — 
Der betr. Arbeiter, von dem vorstehender Brief herrührt, hat 
A dem Berichterstatter in mehreren persönlichen Zusammenkünften 
St noch weitere Erläuterungen und Auskunft über Haushaltungs- 
va budgets von Arbeiterfamilien gegeben. Er bemerkte zu den Kassen- 
In beiträgen, dass er per Arbeitstag 5 Cts., mithin jährlich 15 Fr. in 
Zn die Krankenkasse und ausserdem in die Gewerkvereinskasse der 
nn Metallarbeiter monatlich 1 Fr. 90 Cts. zu steuern habe. — Wein 
werde von den Zürcher Arbeitern zu den dringlichen Bedürf- 
os nissen gezählt und Leute, welche harte Arbeit haben, am Feuer 
m stehen etc. könnten ihn nicht entbehren. In Betreff des Haus- 
© ZiNSeS bemerkte er, dass nach der letzten Lohnerhöhung der 
id Werkstattarbeiter um ca. 30 Cts. per Tag viele Arbeiter sofort 
nn von den Hausbesitzern so sehr in der Miethe gesteigert worden 
7 seien (einige um 100 Fr.), dass der Mehrverdienst fast allein 
el dadurch verschlungen werde. — Arbeiterfamilien, welche weiter 
ze entfernt auf dem Lande wohnen wollen, brauchen weniger als 
in 350 Fr. jährliche Miethe zu bezahlen, allein dann werde es für 
rs Frau und Kinder schwerer, etwas mit zu verdienen. Die Frau, 
welche 200—300 Fr. jährlich mit verdienen soll, müsse daran die 
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