Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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denn von den 150,000 vollständig ausgearbeiteten Uhren, welche 
seine jährliche Production ausmachen, sind nur 50,000 mit 
goldenen Gehäusen versehen. Weit grösser ist die Zahl der an- 
gefertigten Gehäuse. Man schätzt die Zahl der in dieser In- 
dustrie beschäftigten Personen auf 30,000, worunter sich sehr 
viele Frauen befinden. 
Im Waadtland ist die Uhrenfabrikation vorzüglich auf das 
Thal des Sees von Joux concentrirt.. Diese Gegend ist berühmt 
durch eine vollkommene Ausführung der feinsten und schwierig- 
sten Uhrentheile, sowohl der einfachen wie zusammengesetzten 
von jeglicher Grösse. Die Bevölkerung dieses Distriets, in 
welchem man auch eine grosse Anzahl Spieldosen verfertigt, 
zählt 2700 Arbeiter; fügt man die Uhrmacher in Lausanne, Grand- 
son, Orbe, Yverdon und einigen andern Ortschaften hinzu, so 
erhält man eine Gesammtsumme von 7700 Personen. v 
Im Kanton Bern sind Biel, Courtelary, Münster und Prun- 
trut Hauptplätze für die Uhrmacherei. Man schätzt die Zahl 
der Personen, welche auf die eine oder andere Weise mit 
der Verfertigung der Uhren oder der einzelnen Uhrentheile von 
mittlerer Grösse sich beschäftigen, dort auf 22,500. 
In innigem Zusammenhange mit der Uhrmacherei steht 
die Fabrikation von Uhrmacherwerkzeugen, welche in concen- 
trirtester Weise in Val de Travers im Kanton Neuenburg ausge- 
bildet ist und daselbst 3—400 Arbeiter beschäftigt, wovon allein 
ca. 150 auf die Ortschaft Couvet kommen. 
Kine mit der Uhrenindustrie in vielfacher Verbindung stehende 
Industrie ist die Bijouterie, welche ihren Hauptsitz in Genf hat 
und dort etwa 40 Fabriken und 1500—2000 Arbeiter be- 
schäftigt. 
Als ein vierter hervorragender Zweig schweizerischer Ge- 
werbsthätigkeit ist der Maschinenbau, die Werkzeugfabrikation 
und die Kleinmechanik hervorzuheben. Die Schweiz zählt über 100 
mechanische Werkstätten mit ca. 50 grösseren Kisen-, Messing- 
und Metallgiessereien. Diese Geschäfte haben namentlich in den
	        
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