lbe Im Allgemeinen ist die öffentliche Meinung der Schweiz
über das "Treiben der extremen Parteien, welche nur Neid und
mM- Hass predigen, und über das dicke Auftragen schwarzer Farben
ren auf unsere gewerblichen und socialen Zustände zusehends ruhiger
die geworden. Das stark entwickelte nationale Gefühl der schwei-
M- zerischen Arbeiter zeigt sich für kosmopolitisch überschweng-
der liche Gesellschaftsneuerungen und gewaltsame Staatsumwälzungen
on wenig empfänglich und hält sich lieber an fassbare reale Bedürf-
zu nisse und an nahe liegende Interessen der Gemeinde, des Kantons
en. und des Bundes. Hierzu kommt, dass die mittleren und unteren
ıen Klassen in der Schweiz factisch schon lange über die unbedingte
eit Mehrheit verfügen und daher schon jetzt im Stande sind, mit
;en unliebsamen Massregeln gegen die Reichen und Grossindustriellen
\T- vorzugehen... Aber die Macht der Thatsachen und der gesunde
ng Menschenverstand bleiben trotz zeitweiliger Fehler und Verirrungen
rd doch schliesslich massgebend für die Gestaltung der staatlichen
re- und socialen Verhältnisse.
ver Nicht bloss ‚die einzelnen Arbeiter und Unternehmer und
ler Industriezweige, sondern auch die einzelnen Gemeinden und Kan-
gs tone machen sich unter einander Concurrenz, controliren auf-
1S- merksam ihr Fortschreiten oder Rückschreiten, ihre richtigen
ng oder falschen Verwaltungsmassregeln und tragen so dazu bei,
n- Bedrohungen der Gesammtwohlfahrt abzuwenden.
as Es gilt daher, trotz der auch in der Schweiz vorhandenen
16 Mängel und Gährungsstoffe die Arbeiterbewegung ruhig zu
h- würdigen und ohne Selbstüberhebung, aber mit Vertrauen in die
de Zukunft alle diejenigen. Einrichtungen darzustellen, welche das
ch Schweizervolk geschaffen hat, um sein industrielles Leben und
Y die Arbeiterverhältnisse befriedigend zu gestalten.
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