Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (2. Band)

= A152 — 
rasch aufblühende Biel, ferner Pruntrut, Neuveville, Renan, 
Sonvillier, Villeret. 
Trotz der in andern Ländern erwachsenden Concurrenz greift 
die Schweizer Uhrenindustrie Jahr für Jahr immer mehr um sich. 
Früher war sie nur auf die französische Schweiz beschränkt; jetzt | 
hat sie sich schon nach den deutschen Theilen des Kantons Bern Ü 
und den anstossenden deutschen Kantonen verbreitet. Und das | 
ist die Industrie, welche den Arbeitern höhere Löhne als irgend | 
eine andere industrielle Beschäftigung gewährt. 
Mit der im Vorstehenden beschriebenen Uhrenmacherei ist 
die Bijouterie und Musikdosenfabrication nahe verwandt. In der 
Bijouterie werden die Arbeiter wegen der Mannigfaltigkeit der 
zu fertigenden Arbeiten und wegen der Schwierigkeit, einen 
gerechten Tarif auszuarbeiten, meist im Tagelohn bezahlt, dessen 
Höhe nicht allein von der Geschicklichkeit der Arbeiter, sondern 
noch weit mehr von ihrer Fähigkeit, zu zeichnen und neue Muster 
zu erfinden, abhängt; denn der Gewinn in der Bijouterie beruht 
vorzugsweise auf der Neuheit und dem Geschmack der Zeich- 
nungen, welche in der Mehrzahl der Fälle nur einer einzigen 
Arbeit zum Muster dienen und so gut wie nie von den Arbeitern, 
sondern von besonders angestellten Zeichnern oder von den Fabri- 
canten selbst gefertigt werden. 
Während uns hinsichtlich der Bijouterie bestimmte Lohn- 
angaben von damit beschäftigten Häusern fehlen, können wir in 
Betreff der Musikdosen-Fabrication genauere Mittheilungen über 
die darin gezahlten Löhne und über ein Beispiel von Gewinn- 
betheiligung machen, welches nicht nur das vornehmste in der 
französischen Schweiz ist, sondern trotz seines jungen Bestehens 
wegen der allseitig anerkannten guten Resultate geeignet erscheint, 
die kühnsten Hoffnungen bei den Anhängern der Gewinnbetheiligung 
zu erwecken. Es ist das Beispiel, das die Societe des alten Hauses 
Isaak u. Billon in Genf gegeben hat. Diese Fabrik von Ebauches 
für Musikdosen, wohl die erste in Genf, beschäftigt 100 bis 110 
Arbeiter, mit denen die Eigenthümer und nachherigen Directoren 
2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.