Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (2. Band)

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Forderungen an ihre Meister stellen und später durch eigene sole 
Erfahrungen getäuscht werden.« wac 
Im "Gegensatz zu diesen weniger günstigen Urtheilen ver- bitt 
weisen andere Berichterstatter auf die auch in der Schweiz vor- bei 
handenen’ Beispiele, die günstig für Productiv-Genossenschaften sacl 
sprechen und bemerken, dass von ihnen recht wohl Erspriess- vers 
liches geleistet werden könne, wo strenge Eintracht herrsche, lieg 
wo Alle vom gleichen Sinne beseelt seien und die gleiche Thä- ges 
tigkeit zum Gedeihen des Ganzen entwickeln. Andere gemein- rig] 
nützige Männer betonen, ‘dass die Genossenschaften berufen seien, Bet 
den Zwiespalt zwischen Capital und Arbeit zu heben, dass sie und 
den Gtossbetrieb des Handwerks ermöglichen, indem sie die ihr 
kleinern Meister, die sich oft in noch schlimmerer Lage als die solc 
Arbeiter befinden, in den Stand setzen, durch Vereinigung ihrer Ch: 
geringen Capitalien und ihrer Arbeitskraft, von den Vortheilen zun 
der Arbeitstheilung in höherem Grade Gebrauch zu machen, als Bes 
dies sonst der Fall wäre. Die Genossenschaft gebe durch ihre .dies 
solidarische Haftpflicht den Creditoren Garantien, welche der 
Einzelne nicht zu gewähren vermöge. Die Zusammenkünfte zur sch 
Besprechung der Genossenschaftsangelegenheiten seien. Gelegen- Ve: 
heiten, um überhaupt die in dem Gewerke eigenthümlichen Ver- wol 
hältnisse zu besprechen, um über die Beseitigung der vorhan- for 
denen Uebel zu berathen und das Handwerk zu heben. Ferner ode 
ist, darauf aufmerksam zu machen, dass die Mitglieder einer bal 
Genossenschaft ja ebenfalls auf das Hineinreden in die Leitung Ge 
verzichten und Vertrauenspersonen zur selbstständigen Führung K5 
der Geschäfte ermächtigen können und dass das Geschäft mit A 
lauter selbst interessirten Gehülfen, die sich gegenseitig contro- 80! 
liren und anspornen, doch vor andern Unternehmungen mit nur 
gemietheten Arbeitern oder Dienstboten viel voraus hat, sobald 
nur die Leitung tüchtig ist. Abgesehen von dem dadurch 
erreichbaren materiellen Erfolge der Production kann die Pro- 
ductiv-Genossenschaft auch einen hohen intellectuellen und 
sittlichen Einfluss auf die Betheiligten ausüben, weil sich 
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