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in einzelnen Hauptpunkten unbedingt nicht nachgeben wollten.
Diese Punkte betrafen den Tarif für Correcturen, tabellarischen
Satz und die Arbeitszeit etc., welche die Setzer für das ganze
Jahr auf 10 beziehungsweise 9 Stunden herabgesetzt wünschten,
während die Principale bei einer eilfstündigen Arbeitszeit für
5 Monate (im Sommer) beharren wollten. Am 27. Januar hielten
die Gehülfen eine Generalversammlung und beschlossen nach
ernster Discussion, sich mit den Zugeständnissen der Principale
zu begnügen, und so hat jene Bewegung einen friedlichen Ab-
schluss gefunden. Die « Helvetische Typographia» bemerkte über
das Resultat: «Wenn nicht Alles erreicht wurde, was wir wünsch-
ten, so ist recht wohl zu bemerken, dass der nunmehr im All-
gemeinen in Kraft getretene Tarif ein vereinbarter, aus
gegenseitigen Zugeständnissen hervorgegangen ist», und sie fügt
hinzu: «Bei uns hat sich das Bestehen des Prineipalenvereins
nicht ungünstig erwiesen. Möge das an andern Orten auch der
Fall sein.» Die tägliche Arbeitszeit der Setzer wurde demnach
vom 15. April bis 15. September auf 11, vom 16. September bis
14. April auf 10 Stunden normirt.
Der eben beschriebene Vorgang, verglichen mit den Miss-
erfolgen so vieler jetzt versuchter Strikes, ist ein beredtes
Zeugniss für den Segen eines friedlichen Zusammengehens von
Arbeitern und Unternehmern.
Wir haben unsere Darstellung der schweizerischen Arbeits-
einstellungen absichtlich mit dem Bericht über die friedliche
Beilegung eines Streites begonnen, wozu uns die Erwähnung des
Typographenbundes, als des ältesten und bisher grössten Gewerk-
vereins, Veranlassung bot. In neuster Zeit scheint dieser früher
blühende, friedlich gesinnte und wirksame Verein in andere
Bahnen gedrängt zu werden, er hat den Bogen überspannt und
in seiner eigenen Mitte eine Spaltung hervorgerufen, welche
den Austritt des grössten Theils der Züricher Typographen zur
Folge hatte, während die schweizerischen Principale sich zur
gemeinsamen Abwehr übertriebener Anforderungen und zur Schad-
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