Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (2. Band)

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Sl Monatsgage (früher von 100 Fr.) zu bezahlen und ausserdem 
Den allen Schaden zu vergüten, welcher aus seinem vertragswidrigen 
Je Benehmen der Tonhalle erwächst. 
AI Am 20. December 1872 überreichten 4 Mitglieder des Zür- 
6 der cher Tonhalle-Orchesters im Namen eines in Zürich neugegrün- 
deten Localvereins des allgemeinen deutschen Musikerverbandes 
ES ein Schreiben an die Musik-Commission der Tonhalle-Gesellschaft, 
dent worin eine Reihe weitgehender Forderungen aufgestellt wurden. 
Bl Die wichtigste Forderung bestand darin, die Gage vom 1. Januar 
hm 1873 an auf das Minimum von 150 Fr. (für erste Instrumente) 
Sen und von 140 Fr. (für zweite Instrumente) zu verbessern, unter 
Be der Androhung, dass die Musiker gesonnen seien, unter 
en besagter Orchestermiethe den Dienst nicht zu lei- 
/ sten. Die übrigen Forderungen betrafen untergeordnete Dinge, 
1330 wie Freibillets, Benefizconcert, Ruhezeit zwischen zwei Diensten, 
Be Hülfskasse, Kündigung, worüber eine Verständigung nicht schwer 
Ak war, während die Forderung sofortiger Gehaltserhöhung mitten 
BB in der Saison nach bereits abgeschlossenen Abonnements dem mit 
Kerten erheblichen Defieits kämpfenden Tonhalle - Vorstande keine ge- 
Ka ringe Ueberraschung bereitete. 
DE Die Strikeandrohung war gleich im Eingange des Schreibens 
ı und der Musiker durch die Bemerkung motivirt, dass die Bewegung 
lage unter den deutschen Musikern zum Zwecke der Verbesserung ihrer 
ne “ materiellen Lage die Gründung eines « Allgemeinen deutschen 
N Musiker-Verbandes » herbeigeführt habe, welcher sinngemäss auch 
SCHAT eine allgemeine Betheiligung seitens der Musiker erfordere; 
N somit habe ein gewisser Zwang die Züricher Musiker genöthigt, 
x der sich dem allgemeinen deutschen Musikerverbande anzuschliessen, 
A «denn 1) laut der Statuten dürfe kein Musiker als Nichtverbands- 
Eden mitglied in ein Orchester eintreten, welches dem Verband ange- 
Ds hört, somit dürfe auch kein Orchester solche, dem Verband nicht 
Shine angehörigen Musiker unter sich dulden, oder mit ihnen spielen, 
herige — Was dann grosse Schwierigkeit haben würde, ein gutes En- 
SEINE gagement zu erhalten, falls man sich anderwärts zu placiren be-
	        
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