Full text: Wege des Verkehrs

übrigen Länder zusammen durch den Kanal geschickt. 
1937 passierten den Kanal 5542 Schiffe jährlich mit 
einer Tonnage von 28 560000 Br.-Reg.-Tonnen, wobei 
29299000 t Güter befördert wurden. 
Das Gebiet, das der Kanal durchquert, ist ägyptisch, 
und der Staat Ägypten hat vertragsmäßig das Recht, 
im Jahre 1969 den bisher einer privaten Aktiengesell- 
schaft gehörenden Kanal in eignen Besitz zu über- 
nehmen. Ob es dazu kommen wird, muß stark be- 
zweifelt werden, da England schwerlich Neigung zei- 
gen wird, den gerade für seine Schiffahrt unendlich 
wertvollen Kanal in fremde Hände gelangen zu lassen. 
Zwar ist der Suezkanal durch das Konstantinopeler Ab- 
kommen vom 29. Oktober 1888 mit Zustimmung aller 
Seestaaten für alle Zeit nicht nur internationalisiert, son- 
dern auch neutralisiert, d. h. allen Kriegshandlungen 
entzogen worden. England hat sich aber um diese 
übernommene Verpflichtung, die es gleich von vorn- 
herein durch Sondervorbehalte entwertete, überhaupt 
nie gekümmert, hat im Weltkrieg 1914—18 den Kanal 
als ein rein britisches Gewässer behandelt und auch in 
der Nachkriegszeit, in schroffer Mißachtung des Kon- 
stantinopeler Abkommens, bis zum heutigen Tage stets 
ansehnliche britische Truppenmengen zum »Schutze« 
des Kanals in den Orten längs der Wasserstraße gafrni- 
soniert. In seinem Abkommen mit Italien vom 16. April 
1938 hat jedoch England erneut die Verpflichtung 
übernommen, den Kanal auch im Kriegsfall für den 
friedlichen Verkehr ständig offen zu halten. Ob diese 
Zusicherung im Ernstfall eingehalten werden wird oder 
nicht, muß abgewartet werden. 
Demgegenüber ist der mittelamerikanische Kanal, 
dessen Bau zum ersten Male bereits von Ferdinand Cor- 
tez in einem Brief vom ı5. Oktober 1524 an Kaiser 
Karl V. empfohlen wurde, schließlich als ein staatliches 
Unternehmen der Vereinigten Staaten von Amerika ge- 
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