und dem Ägäischen Meer verkehren könnten, denn es
würde dabei gegenüber der Umfahrung des Pelopon-
nes ein Umweg von 185 km erspart werden.
In diesem Zusammenhang ist es am Platze, kurz
noch eines anderen schon seit sechs Jahrzehnten er-
örterten Seekanal-Projektes zu gedenken, dessen Durch-
führung auch die heutige Malakkastraße weitgehend
entwerten und der Ostasien-Schiffahrt eine starke
Fahrtabkürzung gewähren würde. Es handelt sich um
den Plan des sogenannten Kra-Kanals. Kra ist ein klei-
ner siamesischer Ort auf der engsten Stelle der riesigen
Malakka-Halbinsel. Hier mündet, von Norden kom-
mend, ein wasserreicher und recht tiefer Fluß, der
Pakchan, in den Indischen Ozean, der auf eine grö-
ßere Strecke mit geringer Mühe in eine für Ozeanfahrer
benutzbare Fahrstraße umgewandelt werden könnte.
Zwischen diesem Fluß und der Ostküste der Halbinsel
ließe sich ohne allzu große Mühe ein seeschifftiefer
Kanal herstellen, der den Fahrzeugen eine wesentlich
abgekürzte Fahrt zwischen dem Bengalischen Golf
und den siamesisch-ostasiatischen Häfen gewähren
könnte. Der Kanal brauchte nur 42 Kilometer lang zu
sein (gegen 82 Kilometer Länge des Panamakanals
und 166 Kilometer des Suezkanals !) und würde tech-
nisch keine großen Schwierigkeiten machen, da er nur
eine Wasserscheide von bescheidener Höhe zu über-
winden hätte. Die großen Vorteile eines solchen Ka-
nals, der den Schiffen einen Umweg von tausend und
mehr Kilometern ersparen könnte, sind bereits seit den
siebziger Jahren erkannt worden, und oftmals hat man
seinen Bau warm empfohlen. England aber, als Herr
von Singapore, hat keine Lust, die wirtschaftliche und
militärische Bedeutung seines Besitzes durch den Kra-
Kanal schmälern zu lassen, und hat daher bis heute
den Bau zu verhindern gewußt. In den letzten Jahren
interessierte sich Japan erheblich für den Kra-Kanal
Ss
1U.