selbstverständlich. Venedig ist seit Jahrzehnten der
Eisenbahn zugängig geworden, die mitten durch die
Lagune hindurchgeführt ist. Die deutsche Nordsee-
insel Sylt, die durch einen elf Kilometer breiten Mee-
resatm vom Festland geschieden ist, wurde 1927 durch
den »Hindenburgdamm« dem unmittelbaren Zugang
der Schnellzüge erschlossen.
Ähnlich ist Rügen seit 1936 eisenbahntechnisch »ent-
inselt« worden, da der Strelasund zwischen Stralsund
und Altefähr auf Rügen durch einen über die Insel
Dänholm verlaufenden Damm (mit Durchfahrt für
Schiffe) verbunden worden ist. An anderen Stellen sind
kleine Meeresatme überbrückt worden, wie die beiden
Belte, so daß heute Eisenbahnen von Mittel- und West-
europa her, ohne festen Boden zu verlassen, bis nach
Kopenhagen fahren können. Ebenso ist der vier Kilo-
meter breite Storströmmen im Zuge der Reiseverbin-
dung Berlin—Kopenhagen zwischen Seeland und Fal-
ster seit wenigen Jahren durch eine Brücke bezwungen
worden.
In Florida läuft die Key-West-Bahn vom Festland
über eine ganze Kette von Inseln und auf den sie ver-
bindenden Dämmen oder Viadukten bis zur Insel Key
West, inmitten der Floridastraße, auf der sich ein viel-
besuchtes Luxus-Seebad befindet.
Auch zwischen Vorderindien und Ceylon ist die
trennende Palk-Straße zum größten Teil, wenngleich
nicht völlig, durch eine Kette von Viadukten, die sich
auf kleine Inseln stützen, für den direkten Eisenbahn-
verkehr ausgenutzt worden. Die einzige vorhandene
Lücke muß allerdings durch Fährschiffe überwunden
werden.
Diese Fährschiffe sind im übrigen an zahlreichen Stel-
Jen der Erde ein vortreffliches Mittel zur Schaffung
neuer, hochwertiger Verkehrswege geworden. Sie be-
fördern ganze Eisenbahnzüge über beliebig große Was-
ve
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