Full text: Wege des Verkehrs

A-DER VERKEHR IN ALTER ZEIT 
I. Auf dem Festland 
I. Die ältesten Verkehrsverbindungen 
Auf festem Lande ist sicher durch lange Zeit hin- 
durch der Verkehr über die Benutzung primitiver 
Pfade nicht hinausgekommen, über die selbstverständ- 
lich nur Transporte allerkleinsten Ausmaßes zu be- 
werkstelligen waren. Wenn wir auch über die Anfänge 
des menschlichen Verkehrs nur sehr unvollkommen 
unterrichtet sind, so läßt sich doch vermuten, daß die 
Menschen, nachdem sie über die Urstufen der Entwick- 
lung hinausgelangt waren und sich bei ihnen etwas 
gehobene kulturelle Bedürfnisse geltend machten, nach 
Möglichkeit die Wasserwege für die Anbahnung von 
Verkehrsbeziehungen benutzt haben, zuerst die Flüsse, 
deren Strömung sie — allerdings nur in einer Rich- 
tung — bequem zu Tale trug, und verhältnismäßig 
bald auch die Küstengewässer ruhigerer Meere oder 
solcher Randgewässer des Meeres, auf denen man zwi- 
schen nahen Inseln dahinfahren konnte, ohne nennens- 
wert aus dem nur schwach bewegten Fahrwasser her- 
auszukommen. 
Der von der Natur vorgeschriebene Lauf bestimm- 
ter Flüsse und Küstenerstreckungen stellte daher die 
ältesten etwas ausgedehnteren Wege des Verkehrs dar. 
Anfänglich auf gebrechlichen Einbäumen, bald auf aus- 
gehöhlten Bootskörpern, unter Zuhilfenahme von Ru- 
dern, später auch von Segeln, folgte der Mensch diesen 
Verkehrswegen, sobald der Trieb in die Ferne sich in 
ihm regte. Da aber auf einer großen Zahl von Flüssen 
die Strömung zu stark war, als daß der Mensch dar- 
auf hoffen konnte, die Wasserfläche mit Ruderhilfe in 
mehr als einer Richtung für sich zu verwenden, so 
mußte naturgemäß, um den Rückweg an seinen Wohn- 
sitz möglich zu machen, auch eine Überlandverbin- 
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