Full text: Wege des Verkehrs

Zeit zähe gefördert hatte und von der — heute kein 
Mensch mehr spricht ! Auch sie ist entbehrlich gewor- 
den !. Einige tausend Kilometer Bahnstrecke sind in 
Südafrika geschaffen worden: die Kap—Kairo-Bahn 
reicht dort von Kapstadt bis in den südlichen Kongo- 
staat. Ebenso ist im Norden, von Alexandrien und 
Kairo her, ein Bahnstrang südwärts vorgetrieben, der 
zwar längs den schiffbaren Nil-Strecken noch manche 
Lücken aufweist, der aber im großen und ganzen doch 
vom Mittelmeer bis in den Sudan in der Hauptsache 
fertiggestellt ist. Es fehlt aber das große Mittelstück, 
vom oberen Nil nach dem südlichen Kongostaat bzw. 
nach Rhodesien, und es wird auch schwerlich noch je- 
mals geschaffen werden, da England es nicht mehr 
braucht. Seine politischen Ziele, die es mit dem Plan 
verfolgte, hat England schließlich auch ohne die Bahn 
erreicht: die Schaffung einer allbritischen Landverbin- 
dung Kap—Kairo. Die wirtschaftliche Wichtigkeit der 
Kap—Kairo-Bahn war ohnehin nie so erheblich wie 
die politische, und seitdem es eine Flugverbindung 
Kap— Kairo gibt, vermißt niemand die Bahn mehr. 
Cecil Rhodes’ großartiger Gedanke ist veraltet ! 
Überflüssig geworden ist ferner der lange in den Ver- 
einigten Staaten erwogene und eifrig geförderte Plan 
einer »panamerikanischen Bahn«, die eine Schienenver- 
bindung zwischen sämtlichen amerikanischen Staaten 
herstellen sollte. Es gibt in Nordamerika eine fort- 
laufende Bahnverbindung von Kanada bis nach Guate- 
mala, in Südamerika eine solche von Peru über Boli- 
vien nach Argentinien und Uruguay. Der noch sehr 
anschnliche Rest fehlt und wird höchstwahrscheinlich 
für immer fehlen. Das Projekt war mehr eine politische 
Propaganda für die panamerikanische Idee als eine 
wirtschaftliche Notwendigkeit. Wieder haben die neu 
entstandenen Fluglinien, die heute eine gute und 
schnelle Verbindung zwischen allen amerikanischen 
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