Full text: Wege des Verkehrs

Staaten verwirklicht haben, den etwas seltsamen Ein- 
fall einer panamerikanischen Eisenbahn überflüssig ge- 
macht. Weit eher wird man in Zukunft mit einer pan- 
amerikanischen Autostraße zu rechnen haben, deren 
Bau zur Zeit eifrig gefördert wird. 
Eine andere Transkontinentalbahn, die allerdings 
eine weitgehende Sonderstellung einnimmt, verdient 
in diesem Zusammenhang noch kurz betrachtet zu 
werden. Es handelt sich um die australische West- 
Ost-Bahn, die von Perth aus durch den Süden des Kon- 
tinents nach Adelaide, Melbourne, Sydney usw. führt. 
Sie wurde vor tund einem Vierteljahrhundert geschaf- 
fen, und zwar, wie man sagen darf, in unmittelbarer 
Konkurrenz zu den bestehenden Seeverbindungen. Um 
nach Südost-Australien gelangen zu können, mußten 
alle Passagiere, Frachten, Postsendungen usw. vor dem 
Kriege zu Schiff südlich um Australien herumfahren, 
denn die Umfahrung im Norden kommt für die Praxis 
nicht in Betracht, da die gefährliche Torresstraße zwi- 
schen Australien und Neu-Guinea wegen ihrer 
Riffe und sonstigen Tücken von den Schiffen gemieden 
wird. Man glaubte nun, eine Zeitersparnis von minde- 
stens 1—2 Tagen ermöglichen zu können, wenn man 
die Passagiere und die Post bereits in Perth an Land 
gehen ließ und sie von dort auf dem Schienenwege zu 
den Metropolen des Südostens beförderte. An sich 
war dieser Gedanke ganz richtig; er ist jedoch völlig 
unzweckmäßig verwirklicht worden. Die australische 
Überlandbahn läuft auf etwa tausend Kilometer Ent- 
fernung durch reine Wüste und berührt auch sonst, 
außer in ihren Endstrecken, kaum besiedeltes Land. In- 
folgedessen ist sie eine höchst unrentable Anlage; es 
durchfuhr ein Zug nur etwa alle 1ı—z Wochen in beiden 
Richtungen diese Strecke, womit einem eigentlichen 
Weltverkehr kaum gedient war. Dazu kam, daß bei 
der wunderlichen Verkehrspolitik der australischen 
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