Für das Etatjahr 1938 sind 195 Mill. Mark für den
Ausbau des Reichsautostraßennetzes zur Verfügung ge-
stellt worden.
Die Reichsautobahnen sollen selbstverständlich die
älteren Wegnetze nicht etwa verdrängen und über-
flüssig machen, sondern nur ergänzen. Sie sollen nicht
etwa unbegrenzt vermehrt werden, was sich allein schon
mit Rücksicht auf die ansehnlichen Flächen von Acker-
und Siedlungsland verbietet, die ihnen zum Opfer fal-
len müssen. Lediglich die in der Tat allerwichtigsten
Verkehrsverbindungen des Landes werden als Reichs-
autobahnen hervorgehoben werden. Auch nach Fer-
tigstellung aller geplanten Strecken von 10000 km im
alten Deutschland werden die Reichsautobahnen da-
selbst nur erst 3% des gesamten Straßennetzes aus-
machen. Dieses umfaßt insgesamt rund 356000 Kilo-
meter. Davon entfallen auf:
Gewöhnliche Landstraßen 212000 km = 60%
Städtische Straßen ... 60000 „ = 17%
Eisenbahnen ... .. . s8000 „ = 16%
Kleinbahnen , ... . 16000 ,, = 4%
Reichsautobahnen ... 10000 , = 3%
70. Moderner Verkehr und Naturschönheit
Ein Hauptkennzeichen des Eisenbahn-Zeitalters war
das Bestreben, die gegebenen Naturerscheinungen auf
der Erdoberfläche möglichst den Bedürfnissen des
Menschen künstlich anzupassen. Das neue Dampfroß
und der Wagenzug mußten, um rasch vorwärts zu
kommen, noch viel mehr als der Fußgänger oder das
Pferdefuhrwerk darauf bedacht sein, Unebenheiten im
Gelände auszuschalten, da jede zu überwindende Stei-
gung Verlangsamung der Beförderung bedeutete.
So wurde überall, wo das Gelände nicht von selbst
leidlich eben war, eine künstliche »Einebnung« ange-
strebt. Vertiefungen, Talsenken usw. wurden durch
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