Dämme oder Viadukte ausgeschaltet, jedes Gewässer
mit Brücken überwunden, Hügel und Berge abgetragen
oder, wo dies nicht angängig war, durch Tunnels
durchstochen. So entstanden als Folge des Aufkom-
mens der Eisenbahnen neue, künstliche Verkehrswege
in einem Umfang, wie man sie früher nicht gekannt
hatte.
Der menschliche Geist erdachte dann aber selbst neue
technische Hilfsmittel, um auch große Bergsteigungen
für den Schienenweg zu erobern und vielbesuchte Berg-
gipfel dem Touristenverkehr bequemer zugänglich zu
machen. Der schweizerische Mechaniker Riggenbach
ersann die Zahnradbahn und schuf die erste Bergbahn
dieser Art in den sechziger Jahren von Vitznau auf den
Rigi, die 1870 dem Verkehr übergeben wurde. Tau-
sende von ähnlichen Bahnen sind in der Folge entstan-
den und haben berühmte Aussichtsberge und viel-
besuchte Gipfel dem Strom der Touristen bequem zu-
gänglich gemacht. Selbst sehr hohe Berge, wie das
Jungfraujoch (3457 m), die Zugspitze, in Amerika der
4260 m hohe Pike’s Peak (Col.), sind durch Tunnel-
führung solcher Zahnradbahnen in einer gegen Lawi-
nen und Steinschlag gesicherten Weise vom Schienen-
weg erobert worden. — Später gesellten sich die Draht-
seil-Schwebebahnen hinzu, die wieder nach einem ganz
anderen Prinzip dasselbe Ziel anstrebten. Dadurch sind
unzählige neue Verkehrswege in der Welt geschaffen
worden, die zwar durchweg nur lokalen Bedürfnissen
dienen, aber dennoch Millionen von Menschen die
Wunder der Natur erst nahegebracht haben.
Von dem gleichen Grundgedanken ausgehend, ist
man in neuerer Zeit immer häufiger bestrebt; bei der
Schaffung neuer Landstraßen, Automobilwege und vor
allem der neuen Reichs-Autobahnen nach Möglichkeit
so vorzugehen, daß besondere Naturschönheiten er-
schlossen und leicht zugänglich gemacht werden, wobei
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