weiteren Hinterland von Reykjavik, wo es allein im
ganzen Lande moderne Verkehrswege und ein paar
wenig gute Autostraßen gibt. So weit diese Straßen
reichen, etwa bis zum Großen Geisir und zum pracht-
vollen Gullfoß, besuchen Touristen das Land in an-
sehnlicher Menge. Wo aber die Straßen enden, endet
auch der Fremdenverkehr: die Gletscherdistrikte, die
Vulkangebiete, die Vulkanseen des Innenlandes, sie
bleiben unbesucht, obwohl ihre Schönheit und Groß-
artigkeit es sicher verdienen würden, daß auch sie ein
Ziel der Sommerreisenden wären.
Der übliche Touristenverkehr konzentriert sich also
im wesentlichen allenthalben nur auf einige wenige
bevorzugte Punkte, die gut für den Verkehr erschlossen
und verhältnismäßig leicht und bequem erreichbar sind.
Alles, was außerhalb der üblichen »Heerstraßen« liegt
— es mag im einzelnen mindestens ebenso großartig,
vielleicht noch schöner sein als die regelmäßig »über-
laufenen« Punkte —, bleibt empfindlich vernachlässigt
und wird nur hier und da von Eigenbrötlern und Fein-
schmeckern aufgesucht, die es lieben, ihre eigenen Wege
zu gehen und die auch erhöhte Anstrengungen und Un-
bequemlichkeiten nicht scheuen, wenn es gilt, unbe-
kanntere Schönheiten der Natur kennenzulernen.
Gerade beim Bau der deutschen Reichsautostraßen
ist nun nach Möglichkeit darauf geachtet worden, daß
diese technischen Bauten sich harmonisch dem Land-
schaftsbild anpassen, daß sie die großartigen Schön-
heiten einer Landschaft zwar bequem zugänglich
machen und erschließen, aber so wenig wie möglich
stören oder gar zerstören. Insbesondere gilt dies für
diejenigen Teile des Reichsautobahnnetzes, die im Be-
reich der Alpen neu geschaffen werden und die natür-
lich in der Reisezeit sich eines ganz besonders regen
Verkehrs erfreuen.
Welche großartigen Pläne im Zusammenhang hier-
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