daß die Annäherung des »ernen Westens« in Nordame-
rika an die Neuenglandstaaten vor allem durch den Pa-
zifik-Überlandtelegrafen ermöglicht wurde, dessen erste
Linie im Jahre 1863 errichtet worden war. Ebenso
wurde Südost-Australien mit seinen großen Städten erst
dann einigermaßen an die übrige Kulturwelt herange-
bracht, als der erste Überlandtelegraf von Süd nach
Nord durch die furchtbaren Wüsten des Inneren ver-
lief und an der Nordküste Anschluß an die großen See-
kabel erhielt.
Ganz ähnlich mußten für die großen Seekabellinien
eigne Verkehrswege erkundet und nutzbar gemacht
werden. Man konnte sie nicht einfach auf den Meeres-
boden hinabsenken, da sie leicht zerrissen wurden, falls
sie über zu große Niveauunterschiede hinweggeführt
werden mußten oder sie in Korallenriffe hineingerieten.
So führte gerade die Seekabeltelegrafie dazu, daß man die
Tiefen der Meere und die Beschaffenheit des Meeres-
bodens sorgsam erforschte, während vorher sich kaum
jemand darum gekümmert hatte, wie tief wohl die
Meere oder gar die Ozeane sein mochten. Als in den
fünfziger Jahren das erste Seekabel zwischen Europa
und Nordamerika verlegt wurde, das zunächst nur
kurze Wochen arbeitete — erst 1865 gelang die Schaf-
fung einer dauernd benutzbaren Telegrafenverbin-
dung —, mußte eine gründliche Untersuchung der
Tiefenverhältnisse des Ozeans vorausgehen. Man war
damals sehr erfreut, als man erkannte, daß sich
zwischen beiden Erdteilen auf anschnliche Erstreckung
in etwa 4000 m Tiefe ein vortreffliches »Telegrafen-
plateau« mit nur recht unbedeutenden Unterschiedlich-
keiten in der Bodenbeschaffenheit befand, so daß das
neue Kabel sozusagen über eine weite Ebene ver-
legt werden konnte. In anderen Meeren der Erde
waren die Verhältnisse wesentlich schwieriger. Als
z. B. 1905 deutsche Unternehmer in der Südsee ein
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