sten von Südamerika oder der Levante liegen, die
Pyrenäen- und Balkanhalbinsel, im großen Weltverkehr
nach Übersee eine auffällig unbedeutende Rolle. Der
Grund dafür, daß gerade. die mittelste der südeuropä-
ischen Halbinseln, die Apenninenhalbinsel, also Italien,
vomWeltverkehr stets fühlbar bevorzugt wurde, war da-
rin zu suchen,daß allein Italien durch gute, bequeme, nor-
malspurige Bahnen mit dem übrigen Europa verbun-
den war und daß dieses Land den Bedürfnissen des
internationalen reisenden Publikums am stärksten ent-
gegenkam. So wurden denn Genua, Neapel, Brindisi,
dazu das vor dem Kriege bekanntlich noch österrei-
chische Triest am liebsten als Umschlagsplätze zwischen
Bahn und Schiff vom reisenden Publikum und ebenso
für die Postsendungen benutzt.
In dieser Hinsicht weist nun der Luftverkehr gänz-
lich andere Verhältnisse auf. Für den Verkehr nach
Südamerika hat Spanien eine erheblich gesteigerte
Wichtigkeit gewonnen. Für den südamerikanischen
Zeppelinverkehr wurde anfangs Sevilla ein wichtiger
Zwischenhafen, und im Flugverkehr haben sich die
spanischen Kanarischen Inseln als die am weitesten
meerwärts vorgeschobenen Plätze zu hochbedeutsamen
Stützpunkten des Verkehrs entwickelt. Das im tiefsten
europäischen Binnenland liegende Friedrichshafen, das
seit einigen Jahren durch Frankfurt a. M. ersetzt worden
ist, nimmt überdies im Zeppelinverkehr die Rolle eines
„Ozeanhafens“ ein.
Im Verkehr nach Südasien und Ostafrika aber hat
der Flugverkehr die günstigere Lage der Balkanhalb-
insel ausgenutzt: Italien ist durch Griechenland in den
Hintergrund gedrängt, Brindisi durch Athen ersetzt
worden ! Die Luftlinien aus den meisten Ländern Eu-
ropas, außer Rußland, soweit sie dem Osten zustreben,
treffen sich in Athen. Von dort führen sie zumeist
übers Meer nach Kairo, und hier verzweigen sich die
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