afrikanische Linie, die im Zuge des berühmten »Kap—
Kairo-Weges« über Ostafrika nach Kapstadt führt,
und die asiatische Strecke, die von Kairo über
Haifa, Bagdad, Basra, Karatschi nach Vorder- und
Hinterindien, in ihren Ausläufern sogar bis nach Singa-
pore, Batavia und Australien reicht, und ebenso die
französische Strecke, die sich in leicht geändertem Ver-
lauf über Syrien bis nach Indochina erstreckt. An die
genannte südasiatische Hauptroute finden in den persi-
schen Flughäfen auch die von Rußland kommenden
Luftlinien Anschluß, die z. T. auch für den deutschen
Fernverkehr Bedeutung erlangt haben.
Während also im Schiffsverkehr nach dem Osten Ita-
lien der große Hafendamm Europas für den Umschlag
des Personen- und Postverkehrs gewesen und bis heute
geblieben ist, hat sich für die Luftverbindungen der
Hauptdrehpunkt weiter nach dem Osten verlagert: das
Dreieck Athen—Kairo—Bender Abbas ist sozusagen
das große Luftkreuz geworden, in dem sich der inter-
nationale Flugverkehr der drei Erdteile Europa, Afrika
und Asien trifft.
2. Die Überwindung der Ozeane durch Flugzeuge
Wie im Flugverkehr nach Osten gänzlich neuartige
Verkehrswege entstanden sind, so auch in anderen Fäl-
len. Noch ist ja der Weltluftverkehr im vollen Aufbau
begriffen; die künftigen Formen des Welt-Verkehrs-
netzes zeichnen sich z. T. erst in ihren Umrissen ab,
insbesondere im Transozeanverkehr zwischen Europa
und Nordamerika, den es, soweit Luftverbindungen
in Betracht kommen, streng genommen auch im Som-
mer 1938 überhaupt noch nicht gab. Die ungemein
schwierigen Witterungsverhältnisse des Nordatlanti-
schen Ozeans und seine Insellosigkeit tragen hieran die
Hauptschuld. Bei der enormen Wichtigkeit des Ver-
Le
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