Full text: Wege des Verkehrs

kehrs über den nördlichen Atlantik ist es ja immerhin 
merkwürdig, daß zur Zeit der Luftverkehr zwischen 
Europa und Südamerika erheblich besser eingespielt 
und durchorganisiert ist als der zwischen Europa und 
Nordamerika. Selbstverständlich haben hierbei die sehr 
viel besseren Witterungsverhältnisse der Südamerika- 
Route den Ausschlag gegeben. 
Obwohl somit der Transozeanverkehr auf dem Luft- 
wege noch mitten in seiner Entwicklung steht, hat 
schon seine bisherige, kurze Geschichte gezeigt, daß er 
völlig neuartige Verkehrswege, völlig neuartige Ver- 
kehrsknotenpunkte entwickelt hat, die die ältere 
Verkehrsgeschichte der Erde nicht kennt. 
Zuerst, 1931, erschien das Zeppelin-Luftschiff auf 
dem Plan als regelmäßiger Träger eines europäischen 
Schnellverkehrs nach Südamerika. Über Spanien, wo, 
wie wir hörten, Sevilla zwar nicht regelmäßig, aber 
häufig als Zwischenstation benutzt wurde, flog das 
Luftschiff »Graf Zeppelin« jahrelang regelmäßig und 
ohne Zwischenfall über die Kapverdischen Inseln und 
Fernando Noronha nach Pernambuco, nach Rio de Ja- 
neiro und nicht selten auch nach Buenos Aires und 
ebenso zurück. In durchschnittlich etwa drei Tagen 
wurde die ganze Strecke zurückgelegt, für die schnelle 
Überseedampfer drei Wochen benötigen. Der Verkehr 
ist zwar im Mai 1937 nach der großen Katastrophe des 
Luftschiffs »Hindenburg« in Lakehurst (6. Mai 1937) 
einstweilen eingestellt worden, wird aber unzweifelhaft 
zu neuem Leben erwachen; denn diesen außerordent- 
lichen Verkehrsfortschritt kann die Menschheit nicht 
mehr dauernd entbehren. 
Im Verkehr mit Südamerika ist auch, in Wechselwir- 
kung mit den Flügen der Luftschiffe, der regelmäßige 
Betrieb von Flugzeugen — allerdings zunächst nur für 
die Postbeförderung — bereits gut eingespielt. Zu- 
erst waren es die Franzosen, die einen kombinierten 
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