Flugzeug-Schiffs- Verkehr über den Ozean zu posta-
lischen Zwecken einrichteten. Den ausreisenden Süd-
amerikadampfern wurden Postflugzeuge nachgesandt,
die ihnen in Dakar (Senegambien), an der äußersten
Westspitze Afrikas, die nach ihrer Ausreise aufgesam-
melte Post überbrachten, um von ihnen dann nach Per-
nambuco transportiert zu werden. Zeitweilig wurden
auch eigene schnellfahrende, kleine Kriegsschiffe für
die raschere Überwindung des Ozeans auf der betreffen-
den Strecke eingesetzt. Auch Deutschland wünschte
frühzeitig, das Flugzeug für die rasche Beförderung der
Südamerika-Post nutzbar zu machen, hatte dabei aber
ungewöhnliche Schwierigkeiten zu überwinden. Da
seine eigenen westafrikanischen Kolonien, Kamerun
und Togo, ihm vorläufig zur Benutzung entzogen sind,
bedurfte es eines ausländischen Stützpunktes für einen
solchen Verkehr. Die französischen Besitzungen in
Nordwestafrika blieben ihm versperrt; auch die an sich
sehr gut gelegenen portugiesischen Kapverdischen In-
seln konnte es nicht benutzen, da die Franzosen das
alleinige Benutzungstecht aller portugiesischen Be-
sitzungen für Flugzeuge erworben hatten.
Deutschland wandte sich daher an Spanien und an
Brasilien. Es erhielt das Recht, im Osten die Kanaren,
im Westen die Insel Fernando Noronha als Stützpunkt
seiner Transozeanflüge zu verwenden. Zunächst ging
man dabei ebenso vor wie die Franzosen. Den aus-
reisenden Dampfern überbrachte ein nachträglich aus
Spanien starttendes Wasserflugzeug nach den Kanaren
die jüngste Europa-Post, die dann zu Schiff bis Fer-
nando Noronha befördert wurde. Hier kam dem Schiff
ein aus Brasilien abgeflogenes Flugzeug entgegen, was-
serte neben dem Dampfer, nahm die Post in Empfang
und brachte sie beschleunigt ans Land, von wo sie als-
bald allen südamerikanischen Bestimmungsländern auf
dem Luftwege zugeführt wurde.
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