Full text: Wege des Verkehrs

Eine Beschleunigung dieses Verkehrs trat dadurch 
ein, daß es in Verhandlungen mit England schließlich 
gelang, als Ausgangspunkt für den Transozeanverkehr 
auf afrikanischer Seite an Stelle der Kanarischen Inseln 
das sehr viel südlicher und daher günstiger gelegene 
britische Gambia zugestanden zu erhalten. Seitdem 
verkehren die Flugzeuge von den Kanaren zunächst 
nach Bathurst in Britisch-Gambia, und erst von hier 
geht man an die Überwindung des Ozeans. 
Während England selbst merkwürdigerweise bisher 
so gut wie nichts getan hat, den Luftverkehr über den 
Atlantischen Ozean zu fördern — vielleicht um seiner 
Schiffahrt keinen Abbruch zu tun? —, hat Deutsch- 
land unstreitig die weitaus bedeutendsten Fortschritte 
auf diesem Gebiete zu verzeichnen. Als einziges Land 
der Welt hat Deutschland bisher Luftschiffe in den fahr- 
planmäßigen Schnellverkehr zwischen den Erdteilen 
eingestellt; als einziges Land der Welt hat es bereits 
auch einen fahrplanmäßigen transozeanischen Verkehr 
von Flugzeugen geschaffen, ohne Zulhifenahme von 
Seeschiffen, und nicht nur zu sportlichen und Rekord- 
zwecken, die den bisherigen Ozeanüberwindungen 
anderer Nationen als Haupttriebfeder dienten. 
Zur Förderung dieses Luftverkehrs hat Deutschland 
vor einigen Jahren eine ganz neue Einrichtung geschaf- 
fen, die neue »Knotenpunkte« im Ozean entstehen ließ. 
Da der Atlantik in seinen mittleren Teilen unmittelbar 
nördlich vom Äquator leider inselarm ist und die einzig 
gut gelegenen Kapverdischen Inseln von deutschen 
Flugzeugen nicht benutzt werden können, so »baute« 
Deutschland mitten im Ozean Flugzeugstützpunkte, 
die man treffend als Inselersatz bezeichnen könnte. Es 
wurde zunächst ein Schiff, der frühere Lloyd-Dampfer 
»Westfalen«, dauernd ungefähr halbwegs zwischen 
Afrika und Südamerika stationiert, nachdem er so um- 
gebaut worden war, daß er als »Fluginsel« benutzt wer- 
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