Full text: Wege des Verkehrs

2. Die Natur schrieb die Verkehrswege vor 
Auf allen Überlandwegen, die regelmäßig für die 
Abwicklung von Handelsbeziehungen benutzt werden 5 
sollten, mußten sowohl die Händler wie die Nutz- | 
nießer des Handelsaustausches darauf bedacht sein, den e 
Verkehr nach Möglichkeit zu erleichtern, die vielfälti- 
gen Hindernisse in den Unterschieden zwischen Berg 
und Tal, in Gestalt dazwischenliegender Flüsse, Sümpfe, 
Seen, Wüsten, unwegsamer Wälder usw. zu beseitigen 
oder doch zumindest in ihrer Schwierigkeit zu mindern, 
damit für die stets willkommenen Händler ein Anreiz 
gegeben war, den betreffenden Verkehrsweg wieder 
und wieder zu benutzen. 
Demgemäß wurden morastige und sumpfige Stellen, ; 
die nicht umgangen werden konnten, mit Knütteldäm- . 
men versehen, die unter Umständen selbst kleine Wagen 
tragen konnten; in den Flüssen wurden zunächst die 
Furtern ausfindig gemacht, dann Floßverbindungen ge- 
schaffen oder Fähren, später an besonders wichtigen 
Stellen Schiffsbrücken und schließlich feste Brücken. 
Welche sehr gewichtige Rolle solche Stellen im Ge- 
lände für die Ausgestaltung der Verkehrs- und Handels- a 
straßen gespielt haben, die sogar noch in unseren Tagen Si 
in der Form der Eisenbahnnetze sich mannigfach wider- 
spiegeln, geht am einleuchtendsten aus der Tatsache 
hervor, daß die Übergangsstellen über Flüsse in Ge- € 
stalt von Furten und Brücken oftmals die Keime zu a 
großen Städten bildeten, deren Namen noch in unse- G 
ren Tagen an den bescheidenen Ursprung erinnern. Als " 
Beispiele für Ortschaften, die aus ursprünglichen Furt- G 
übergängen hervorgegangen sind, seien genannt: die ; 
beiden Frankfurt, Erfurt, Tiefurt, Schweinfurt, Ox- ti 
ford usw. Aus Brücken über Flüsse, die dem Verkehr d 
Erleichterung schufen, haben sich dagegen entwickelt: Ss 
Osnabrück, Saarbrücken, Zweibrücken, Bingerbrück, 2 
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