ige SCHLUSSBETRACHTUNG
nicht Die vorstehenden Darlegungen werden den engen
ı die Zusammenhang erkennen lassen, der zwischen den je-
> des weiligen Verkehrswegen eines Zeitalters und dem all-
d in gemeinen kulturhistorischen Geschehen besteht. Ge-
Ver- wiß sind in großen Umrissen die Verkehrswege des
uen, Erdballs von der Natur selbst, von der zufälligen Ver-
;hnt- teilung von Berg und Tal, Land und Wasser, Küste
ann, und Festland, vorgeschrieben; aber was der Mensch
daraus macht, ist sein ureignes Werk und zeugt von
seinem geistigen Schaffen, seinem technischen Können,
seinem Erfindungsgeist, seinem wirtschaftlichen und
politischen Leben. Die fließenden Gewässer des Erd-
balls, die Bäche, Flüsse, Ströme, sie suchen sich, auch
sich selbst überlassen, ihre Wege durch die Täler und
niedrigsten Bodensenken und bleiben ihnen ein für
allemal treu, solange nicht Katastrophen irgendwelcher
Art ihnen neue Wege bahnen. Der Mensch aber ändert
künstlich ihren Lauf in einer ihm nützlichen Weise ab:
er leitet die Bäche in Gräben, die ihm Mühlen treiben,
er fängt die Wasserfälle ein und nutzt ihre Kraft aus,
um Turbinen zur Kraftgewinnung in Gang zu brin-
gen, er schafft Stauwerke, Schleusen, Flußbegradigun-
gen usw. Auch in diesem Falle bleiben die großen
Linien der Stromläufe von der Natur bestimmt; aber
der Mensch wandelt sie im kleinen zu seinem Vorteil
in mannigfachster Weise.
Genau so steht es auf allen Gebieten des Ver-
kehrs. Die Grundlinien, das Gerippe des Verkehrs-
netzes, schreibt die Natur vor, aber immer nachhalti-
ger, immer entschlossener, immer erfolgreicher ver-
ändert sie der Mensch im einzelnen und zwingt somit
der Natur seinen Willen auf. Ganz kann er sich freilich
dem, was die Natur diktiert hat, nicht entziehen. Selbst
im Luftverkehr, wo der Mensch noch verhältnismäßig
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