von dort zu Schiff nach dem Somaliland. Die ägyp-
tische »Weihrauchstraße« bildete also eine Kombina-
tion von Wüstenreise und Seeweg, wobei zu berück-
sichtigen bleibt, daß die Schiffahrt gerade im Roten
Meer von jeher besonders schwierig gewesen ist wegen
der ungünstigen Windverhältnisse für Segler, der Öde
der Küsten, der oft furchtbaren Hitze und des Mangels
an frischem Wasser. Ehe die »Punt-Fahrten« durch-
geführt werden konnten, die unter der sogenannten
fünften Dynastie (um 3000 v. Chr.) schon erstaunlich
großartige Ergebnisse zeitigten, müssen unbegreiflich
lange Zeit tastende Vorexpeditionen erfolgt ‘sein, die
jene Verkehrsstraße als die zweckmäßigste ermittelten.
Aus den Punt-Fahrten des Roten Meeres entwickel-
ten sich später die Seeverbindungen der Rotmeer-Häfen
mit Vorderindien. Über die Frühgeschichte dieser Ver-
kehrsverbindungen haben wir kaum irgendwelche
Nachrichten. Die ältesten Ägypter scheinen nicht daran
beteiligt gewesen zu sein; erst nach der hellenistischen
Festsetzung in Ägypten, in den Tagen Alexanders
des Großen, haben von Alexandrien her lange Zeit
äußerst rege Beziehungen nach Vorderindien und selbst
nach dem noch ferneren Osten bestanden.
Der älteste Indienverkehr vom Roten Meer ist wohl
vornehmlich von arabischen Stämmen gepflegt worden,
vor allem durch die Bewohner des aus der Bibel be-
kannten Reiches Saba im südwestlichen Arabien. Auch
bei diesen Fahrten folgte man zunächst viele Jahrhun-
derte lang dem zufälligen Verlauf der Küsten, obwohl
dabei der ganze, weite Bogen des Arabischen Meer-
busens ausgefahren werden mußte.
2. Der Einfluß vorherrschender Winde
Als etwa im ersten Jahrhundert v. Chr. ein sonst
ganz unbekannter griechischer Seefahrer Hippalos mit
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