abgeschlossen. Die größeren Schiffe benötigten aber
auch tiefere Küstenfahrstraßen, ausgedehntere Häfen.
Mancher seit Jahrhunderten bedeutsam gewesene See-
hafen in Flußmündungen, der nicht tiefere Fahrrinnen
S erhalten konnte, verlor seine Bedeutung, und andere,
günstiger gelegene Plätze erhielten den Vorzug. Zahl-
lose kleinere Flüsse und Kanäle, die bis dahin als schiff-
| bar galten, veralteten nun verhältnismäßig rasch und
verödeten mehr und mehr, wenn kein Umbau in größe-
e ren Dimensionen oder durch Seitenkanäle (Ruhr !) er-
{ folgte. Die Landstraßen konnten ja im 20. Jahrhundert
die Automobile gleichfalls nur dann ausreichend schnell
j verkehren lassen, wenn sie nicht nur so fest, sondern auch
/ ihre Oberflächen so reibungslos wie möglich gestaltet
: wurden. Die an sich ausgezeichneten Chausseen des 19.
. Jahrhunderts waren überwiegend noch zu »holprig« für
/ den Schnellverkehr; sie mußten geglättet, asphaltiert
. werden. Außerdem war dafür zu sorgen, daß die durch
das Zermahlen der Gesteinsunterlage entstehenden
starken Staubentwicklungen durch Teeren der Straßen
und andere technische Behelfsmaßnahmen verhindert
g wurden. Es war jedenfalls noch ein weiter Weg von
den ersten guten Steinfahrstraßen bis zur heutigen
Reichsautobahn !
2. Eisenbahnbrücken, Viadukte und Tunnels
Nichts hat seit dem 19. Jahrhundert das Bild der Erd-
oberfläche so verändert wie die Schienenstränge, die
heute ein neues Netz von Verkehrswegen in einer Ge-
samtlänge von rund 11/, Millionen km geschaffen haben.
Seitdem am 27. September 1825 die erste dampf betrie-
bene Schienenbahn für den Güterverkehr zwischen
; Stockton und Darlington und die erste Personenbahn
zwischen Liverpool und Manchester am 15. September
1830 eröffnet wurden, hat sich das Bild des Fernver-
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