Full text: Wege des Verkehrs

durch die Berge hindurchgeführt werden. Vom ersten 
Eisenbahntunnel, der auf der Dresden—Leipziger 
Strecke 1837 in nur 531 m Länge bei Oberau angelegt 
wurde, sind wir im Laufe von wenigen Jahrzehnten 
- zu zahlreichen Tunnels von mehr als 10 km Länge ge- 
L langt. Die größten, die es bisher gibt, sind folgende: 
In Deutschland: 
der Distelrasentunnel (Berlin—Frankfurt a. M.) .. 3575m 
der Cochemer Tunnel (Koblenz— Trier) ..... 4216, 
Arlbergtunnel (Bregenz—Innsbruck) .... .. 10300, 
Außerhalb Deutschlands: 
Cascade-Basis: Tunnel (Oregon) .... 2500, 
Mont Cenis-Tunnel (Lyon— Turin) ....... 12847 
Lötschberg-Tunnel (Kandersteg—Brig) . .... . 14536 „ 
Gotthard-Tunnel (Göschenen—Aitrolo) ..... 14998 
Apenninen- Tunnel (Bologna—Florenz) ..... 18510, 
Simplon-Tunnel (Brig—Domodossola) ..... 19825 
Gelegentlich sind solche KEisenbahntunnels auch 
unter dem Wasser geschaffen worden. In Deutschland 
haben wir kein Beispiel dieser Art. Der bedeutendste 
deutsche Unterwassertunnel, der Elbtunnel in Ham- 
burg, der sich bis 21 m unter den Wasserspiegel der 
Elbe senkt, ist nur für den städtischen Verkehr bestimmt 
und nicht für Eisenbahnen. Dagegen gibt es in Eng- 
land zwei recht bedeutende Eisenbahnunterführungen 
unter Meeresbuchten: den 1886 vollendeten Severn- 
tunnel, der die Eisenbahnen von Bristol schnell nach 
Wales gelangen läßt und der 7262 m lang ist, und den 
im Interesse des Liverpool-Verkehrs geschaffenen, 1885 
vollendeten Merseytunnel von 3200 m Länge. 
Es ist fast nur ein Zufall, daß es bisher keine weiteren 
unterseeischen Eisenbahntunnels gibt, die noch viel 
größere Dimensionen aufweisen. Die technische Mög- 
lichkeit ihrer Herstellung ist ohne weiteres gegeben. 
Empfohlen worden ist der Bau derartiger Tunnels be- 
reits seit nahezu 100 Jahren an verschiedenen Stellen 
der Erde. 
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