Vegetabilifche Nohfioffe, I, Cap,
I58liche Maffe enthalten; doch treten Hierin mancherlei Modificationen ein. Daß
die meiften Hölzer auf dem Waffer fhwimmen, ift bekannt, hängt aber nur von
der in ihren Poren eingefehloffenen Luft ab; denn wenn diefe unter dem Neci-
pienten einer Luftpumpe oder durd) längeres Liegen im Waffer ausgetrieben wird,
[9 finfen fie im Wajfer unter. Die gewöhnlichen Angaben der fpecifijchen Gewichte
de8 Holzes find von feinem Verhältnif in der Luft zu verjtebhen.
Auf die Tertur des Holzes vermöge der Längenfafern gründet fich die Spalt-
barkeit besfelken, da die Fafern fih durch mechanifche Gewalt um fo Leichter von
einander trennen laffen, je gleichförmiger und gerader ihre Lage .ift, und je mweniz
ger Hinderniffe durch Spiegelfafern, Knoten oder VBerfrüummungen‘ entftehen. Am
menigjten fpaltbar find die in warmen Mimaten wachfenden dichten Holzarten,
det welchen die Jahresringe wenig unterfcheidbar find, da die Safern in eine dichte
Maffe verwachfen erfheinen; am Teichtelten fpaltbar find die geradfaferigen weis
GHeren Holzarten. Auf der erwähnten Vertur der Längenfafern beruht auch die
EIiafticität des Holzes, die bet jungen, Leichten und poröfen Höhkzern größer
ijt al8 bei alten, fühweren und dichten Hölzern. Für manchen Gebrauch it die Ela=
fticität eine fehr (Häßbare Cigenfhaft.
Nach den Phyfifchen Eigenfchaften der Feftigkeit und Härte, Dichtigkeit und
Elafticität find die Solzgattungen, deren Anzahl bedeutend groß ift, {ehr verfchieden,
und befonderS Kommt bei der technifhen Verwendung derfelben ihre Feftigkeit und
Härte fehr in Beachtung. Man unter[heidet fie daher gewöhnlich in Harte, halb-
harte und weiche, auch wohl nach der Baumgattung in LaubhHolz und Nas
delholz (Kangelholz), wie fich in unferer nachfolgenden Aufzählung hinreichend
zeigen wird. Ferner gibt es grüne8 (frifche8) und trodnes, gefundes und
abjtändige8 (abgeftorbene8), endlich Ho HGho0lz (von Hohen Stämmen) und
Bufhholz, Stamm- oder Ober, AUft= oder Unter=, Wurzel= und Reißs
H 013 (von den Heinen YAWejten und Zweigen).
Die Verwendung der Hölzer ift hHauptfächlich zweifach: als Brennholz,
wozu fast jede Holzgattung, nur in höherm oder geringernt Örabde, tauglich ift, oder
als NußhHolz, und zwar entweder al8 Bauholz oder als WerkhHolz für verz
Ichiedene Gewerbe, für welche manche Gattungen nur allein, andere in gewiffem
Srade anwendbar find, weshalb der Gewerbamann die für fein Gefchäft vermende
Baren auszuwählen hat. Wir werden auf diefe Verwendungen nach Aufzählung der
Solzgattungen noch einmal zurüdfommen, und bemerken hier nur im Allgemeinen,
daß jedes Holz Veränderungen erleidet, welche an im durch den Wechfel im Fench-
igfeits=-Gehalte der Luft bewirkt werden, fo daß e8 fast zu den praktifchen Unmögs-
‚Lchfeiten gehört, fehr große Gegenftände aus Holz in diefer Beziehung unveränder=
(ich zu erhalten. Die ermähnenswertheiten Er{Gheinungen find: 1) das Schwin-
den, D. hH. die Verkleinerung des Volumens dur Anstrodnung; 2) das Ans
quellen, 5. h. die Anfchwellung durch eindringende Feuchtigkeit; 3) das Ziehen
der Werfen, d.h. Veränderungen in der Geftalt, 3. B. Krumm- oder Schiefz
werden, in Folge ungleichmäßigen Schwindens oder Anquellen8; 4) das Reißen,
d. 5. die Entfiehung von Sprüngen oder Riffen, die von denfelben Veranlaffungen
herrühren, durch welche das Werfen herbeigeführt wird, und nicht felten noch bei
febr trodnem Holze eintreten.
Die vielfältige Verwendung des Holzes in jeder SGeftalt begründet einen fehr
bedeutenden Solzhandel, der in einigen Hokzreichen Ländern eine große Ausdeh=
zung und Wichtigkeit erlangt Hat, befonder8 in Deutfchland, im Sfterreichifhen
Kaiferfiaate, in Preußen, Schweden und Norwegen, Rußland, in den nordamerikas
nifhen Vereinftaaten 20. In Wien theilen fich die HSolzhändler in drei Abtheilunz
gen: in Bauholz? in Tifhler= und W erfholzhändker und in Brenns
holzhändler.
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