Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

Begetabilifhe Rohftoffe, I. Cab, 
zu 1.170 angegeben, Daß zur Güte des Holze8 die gehörig beobachtete Fällungs- 
zeit viel beitrage, unterliegt feinem Zweifel; nach Ih. Knight foll das Frühjahr 
hierzu vortheilbafter fein al8 der Winter, und vornehmlich empfiehlt er, die Eiche 
im Srühjahre abzurinden und dann His zum folgenden Winter ftehen zu Taffen. Das 
Eichenholz ift eines der beften und dauerhafteften Bau= und Werkhokzer, und wird 
‚tarf zu Schiffen, Brücken, Pfählen, Fäflern, Mühlwerken, auch zu Einrichtungs:» 
tüden verarbeitet, zu weldhem Ende man es in ganzen Stämmen, in Bohlen (Pfoften) 
verfhiebener Dicke, in Staffeln, Läden, Stäben oder Faßdauben 30. in den Handel 
Sringt. Man verfertigt daraus Preßbäume, Hackjtöcke, Hammerwellen, Dachfhin= 
deln, verwendet e8 in Stampfmübhlen, Hammer= und Pochwerken; da e8 an feuch- 
jen und dumpfigen Orten am Längften der Zerftörung widerfteht, fo wird e8 aus» 
"Oließlih zu Kammrädern u. dgl. in Mübhlwerken verwendet. Wird e8 zu Hammer= 
mellen aufbewahrt, fo gefchieht diefes in Frankreich, nad) Ko dy8 Bemerkung, nicht 
iroden, fondern durch Eingrabung in naffen, (Hlammigen Boden, wohl 10 bis 45 
Sahre lang, wodurch das Dolz fehr an Dauerhaftigkeit gewinnen foll. Gemeinere 
Einrichtungsftüce von Cichenholz zeichnen fi durch ihre Härte und Lange Dauer 
vor den meiften Arbeiten aus einheimifchen Holzern aus; auch find die gemeineren 
und mohlfeileren Barketen aus Cihenholz; nur tritt bei Iehteren ein befonderer, be 
ıchtenswerther Umftand ein. Bekanntlich enthält das Cichenholz eine beträchtliche 
Menge Gärbefäure, die, fo Yang das Holz noch frifch, d. B. noch nicht ausges 
‘rodfnet ift, dadurch fehr bemerkbar hervortritt, daß, von der Säge durhfHnitten 
dder von der Art gefpalten, fich fchwarze Stellen zeigen, ma8 aber aufhSrt, fobald 
5a8 Solz ausgelaugt und dadurch feiner Gärbefäure beraubt ift, Werden folche Fuß- 
böden nach der Hand gewichfet, fo ift das Herbortreten dunkler Stellen fehr unan- 
genehnt und Fann nur durch ftarkes Austrocnen oder durch Auslaugen des Holzes hefei= 
tigt werden. Dadurch wird auch dem fonft nicht feltenen Werfen desfelben vorgebeugt. 
308 Bindholz wird e8 im öfterreichifchen Staate jedem andern vorgezogen ; Man ers 
hält Hier das Hefte Saßholz von fogenannten Wiefeneichen, dann fommt das unga= 
rif he, croatifche, mährifche und baierifche (oberländifche) ; Eichen, welhe in Wäl- 
dern und auf Bergen wachfen, geben Fein fo dauerhaftes Bindhokz, welches dann 
auch ein fette, maferige8 Anfehen hat. ATS Brennholz und zum Berkohlen hat das 
Cichenholz wenig Werth, da e8 fpringt (praffelt) und einen {Harfen Nauch gibt; 
aud) verbreiten die Kohlen wenig Hige und verlöfchen Leicht. Die Wurzelfhoßlinge 
mehrer Cichenarten dienen zu Zaunflechtwerf, Mübhlkörben und Mühkzapfen. Uebri- 
gens find die Hölzer der verfchiedenen Cichenarten einander nicht vollfommen gleich, 
und darnach richtet fich auch zum heil ihre Verwendung. Das Cerreihenholz wird 
in Ungarn Häufig zu Wagnerarbeiten, im {ombarbifch = venezianifhen Königreiche zu 
Balfen, Bretern und Pfählen, zu Röften beim Wafferbaue, zu Preffchrauben, Man- 
gelwalzen u. dgl. gebraucht, auch {ft e8 als Brennholz anderm Cihenholze vorzu- 
ziehen; das Steheichenholz wird in der Lombardie unter dem Namen Lucino vor- 
jug$weife zu Gewehrfchäften verwendet, im Benezianifchen zu Schifenägeln, Rollen 
und mandherlet Heinen Mafchinen, da e8 nie eine befondere Größe erreicht ; Das fo= 
genannte Safeleichenholz dient in Ungarn für Böttcherarbeiten ; da Weifeichenholz 
zu Fußböden und ordinären Einrichtungsftücken. 
Eine befondere Art ift das fhmwarze Steineichenh 013, welche8 in den 
Moräften an der Sau in der favonifhen Militärgränze gefunden und ausgegraben 
mirb, wo wahrfdheinlich einft Mühlen und Dämme erbaut waren. ift nur ge= 
wöhnliches Steineichenholz, welches durch langes Liegen im Waffer eine fhwarze 
Farbe angenommen hat, Fe länger e8 im Waffer Viegt, defto hmärzer wird e8, und 
mit Der Zeit wird e8 ganz verfeinert. Feßt wird das fchwarze CEichenholz wegen 
[einer gleichmäßigen Färbung fehr gefucht, ungeachtet e8 Feine fehr fhSne und voll- 
Commene Bolitur annimmt, Man verfertigt daraus verfhiedene Zilchler- und Drechs8= 
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