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Die Loh- oder Gärbes Materialien. 197
mie e8 zum Gebrauche tauglich ift, fällt, Diefe 3 Mafchinentheile befinden fih in
‚inem am Waffer ftehenden Gebäude fo geordnet, daß nach dem Gange der Bears
seitung da8 Material von einem Theile der Mafchine zum andern gelangt. VBene-
zig trieb fonft mit folchem Pulver einen nicht unbedeutenden Handel, und davon
jat dasfelbe den Namen des venezianifchen Schmacks8 erhalten. ITeht ver=
endet das Meifte Trieft, wohin aus dem Etfehthale jährlich bis 70000 Gir., aus
Mirien (namentlich aus den Gegenden von Capodiftria , Birano und Pinguente)
10000 Gitr. Ffommen; davon gehen 60000 Cir. zur See nach England, Holland
und Norddeutfhland, und etwa 20000 Cir. ins Innere der Sfterreichijhen Staas
en. Der Schmack aus dem tirolifhen Zeile des Etjhthales ift ungleich beffer al8
ver auß dem veronefifhen Theile vesfelben, und daher auch thHeurer; Der ifirie
iche Hält die Mitte zwifchen beiden. Die jährliche Einfuhr nach Yrieft betrug im
Durchfchnitte der 4 Jahre 1837 bis 1840 aus dem Etfchthale 68,750, aus Sitrien
und den Sftlichen adriatifhHen Häfen 18,250 Ctr. In Ungarn henußt man Diefes
Material im Temefer, Kraffovaer, Sirmier und Weifenburger Comitate 20.. zu
Corduan, Saffian und Ifchismenleder; in Tirol, wo man diefes Pulver Rau fh
aennt, gärbt man damit Ziegen, Schaf» und leichte Kalbfelle, Im Mailändi-
chen Hat man den Gebrauch des unechten Schmack wieder aufgegeben; auch in
der Provinz Cremona, wo der Strauch fonft im Gebiete von escarolo Häufig
zezogen wurde, Hat feine Anwendung fehr abgenommen.
Dabei muß die Bemerkung gemacht werden, daß auch andere, gärbfäure-
haltige Blätter in gepulvertem Zuftande als Schmadf verkauft werden.
24. Myrthenblätter von der Gärbermyrthe oder den gemeinen Myr-
enftrauche (Myrtus communis L., ital. Mortella, Mortina, Mortonnia,
ang. Mirtusfa, iUyr. Merta), die in Dalmatien, wo man den Strauch Mina nennt,
zum Gärben dienen, Die Blätter find geftielt, eiförmig, {pibig, alatt, dunkelgrün,
oben glänzend und immergrün. Die Provence verfendet Die Blätter verfchiedener
Bärbermyrthen, wovon man die hefte Qualität Nerte oder Donzere nennt; die
Mittel und geringern Sorten heißen Redon, Roux und Pudis. .
25, Maftix- oder Lentigcusblätter (iUyr. Smerdelle), von dem
Maftirbaume oder der Maftirpiftazie (Pistacia lentiscus L.), aus Dalmatien,
Sriechenland und ver Levante. In Griechenland inshefondere Fommen die zu Pul-
ver gemahlenen Blätter der Maftirpiftazie und der Terpentinpiftazie (Pist, tere-
Yindus) unter dem Namen Skino8 al8 fehr wirkffames SGärbemittel in den
Handel,
26. Yamarisfenblätter, fowohl von der franzöfifhen als deutfchen Las
narigfe (Tamarix gallica et germanica L.), fehr Fein, Lanzettförmig zuge»
bist, dachziegelförmig und graugrün. In Baiern wurde bei Landau an der Ifar
1u8 dem Tamarisfenftrauche eine Art Sumach bereitet, von dem man etwas mehr
3raucht als vom ficilifhen Sumach, um gleiche Wirkung zu erhalten.
27. Blätter der gemeinen Sandbheere oder der Bärentraußbe
(Arbutus uva ursi L., ung. Fanyal Kukojtza), die im nördlichen Curopa,
zu hin und wieder in Deutfchland und Ungarn wild wächlt. Sie find immer=
grünend, Furzgejtielt, Länglidh eirund, am Grunde [Omal, ftumpf, ganz unges
‘heilt, meift am Rande etwas rüdmwärts gefrümmt, glatt, Iederartig, oben dunz
elgrün, unten nebförmig geadert und graugrün, auf beiden Seiten etwas glän=
jend. Man Hat fie als Stellvertreter des Schmaks empfohlen, Auch wurden fie
jonft unter den Rauchtabak gemengt, dem fie einen angenehmen Geruch mitthei-
len, und zu diefem Zwecke fogar aus Nordamerika unter dem Namen Jakas8la=
puf bezogen.
28. Preißelbeerblätter von dem Preißelbeerfirauche oder der rothen
Beidelbeere (Vaceinium vitis idaea L.), die auf Alven und Boralpen, auch in