Die Fürbe - Materialien, 211
‚3 aber im Handel geringer im Werthe, weil Die MWurzelftücke fhwerer zu 3Zer=
jauen UND ZU zerrafpeln find und dabei noch oft Steine und Erbtheile in den
Hihlungen verfteckt liegen. Das SIapanholkz wird in Oftindien feit den ältes
ten Zeiten zum NRNothfärben gebraucht, und Fam {horn einige Zeit vor der Entdes
fung Amerika’8 nach Europa. Die fchlechteite Sorte nennt man BPadangsS= Tas
panhol3z.
8. Sapan- Siamholz, die geringere Art des Iapanhokzes aus ODft-
Indien, befonders von Singapur, woher biefe Sorte meiftens gebracht wird. Sie
it größer und befondergS viel diefer in ganzen Bäumen, fajt wie Erlenholkz aus-
hend, nicht rein gefhält, [ondern mit mehr oder weniger Splint; in der Mitte
ändet fich ebenfalls eine Marfkröhre. Diefes Holz ift [hiverer, aber matter van
Farbe al8 das Iapan- Bimas.
9, Gabhan- oder Camholz (Hortugiefifch Päo Cabäo), auch afriFas-
aifhes RothHholz, zuweilen rundes SandelhHolkz genannt, ein felte8,
%ine8, rothfärbendes Holz, dunfelroth mit {Hmwarzen Adern, von dem Baume
Baphia nitida, welcher in mehren Gegenden Afrika’8, namentlich am Senegal,
zuf Sierra = Leone, dann auch in Brafilien, in Berbice, auf Jamaica, Yrinis
pad, Vortola 26. wächft. €$ Kommt entweder ganz (in Stücken) oder gemahlen.
Die davon erhaltene Farbe hat einen Stich ins Gelbe und gibt dadurch ein rei-
Hes Roth.
10. Nothes Sandelholz, auch Santel- oder CakiaturhHolz ge
gannt, ein feftes und {hHöne8 rothes Holz, von dem fandelhokzgebenden Flügel»
ruchtbaume (Pterocarpus santalinus L.), der in Oftindien, befonderS auf der
Rüfte Koromandel und der Snfel Ceylon wächft. (Val. die Sihzer S. 55.) Es
fommt in großen,runden Stücfen auch aus Amerika, Man fällt vornehmlich die
alten Stämme, da das junge Holz wenig Farbitoff enthält; das innere hat mehr
218 das Außere.
14. Rothes SandelhHholz aus Afrika, In gefpaltenen glatten, breiten
und fplintfreien Stücken, die äußerlich Sunfkelbraunroth, innerlich hHoch= oder
olutroth ausfehen und gerade gefafert find. Das Sandelholz unterfcheidet fi von
andern Rothhökzern dadurch, daß fein Farbftoff Harzartig ft, und fih nicht in
faltem Waffer, nur wenig in Fochendeur, dagegen Teicht in Weingeift und Kalifhen
Flüffigkeiten auflSfet. Das Hellrothe zieht man dem dunkelrothen vor und bringt
28 häufig auch gerafpelt 0Der gemahlen in den Handel. E$ enthält einen in der
Särberei brauchbaren, aber wenig hHalktbaren rothen Farbitoff, der 1814 von BP el-
[etier durch Fochenden Alkohol außgefchieden und Santalin genannt wurde.
Das Sandelholkz wird in Indien mit einem Zufabe von '/,, Japanholz zur Baum-
moll= und Seidenfärberei gebraucht; in Europa wird es Hauptfächlih in der Woll-
särberei zu Braun, Bronzes und Olivenfarben, zum Rofhfärben verfchiedener
Fincturen, in der Lederfärberei, ZU rothen Möbelpolkitur 20. angewendet.
12. Barholz, eine Art Sandelholz aus Afrika, welches neuerlich nach
England Fam , entweder aus Angola oder aus SGaboon, wovon erftere8 den Vor-
ug hat. Eine fOlechtere Sorte ijt Das Calabarholz, angeblich aus Alt-
Balabar. GF8 mächft viel gefhwinder, ft mithin weicher, und enthält Mark (Pith),
daher e8 zum Färben bei weitem nicht fo brauchbar {ft.
13. BlauhHolz, insgemein auch Campe hHehHolz (von den Engländern
Logwood) genannt, ein feht ftarf gebrauchtes Farbholz aus Ymerika, und zwar
das Stammbolz De8 weftinbiidhen VBluthHokzbaumes (Haematoxylon campechia-
num L.), ber im mittlern Amerika, auf den Küften und der Bat von Campeche,
in der Dortigen brittifhen Colonie Balize oder Honduras, und der Halbinfel
Yucatın , auf der Infel Haiti und feit 1715 auch auf der Infel Jamaica wächft.
Diefes Holz war unter Der Königin Clifabeth noch fireng in England yerboten ,
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