214 MVegetabilifche RNohftoffe, X, Cap.
daß die Farbe Körper, als Lebhaftigkeit und hellen Glanz befiße, fo mie e8 auch
ar allen Farbenmifhungen von Gelb, Blau und Roth dienlich ft. Für foldhe
Farben, bei welchen der fehwefelfjaure Indigo das Blau Heragibt, ift es von gros
Bem Werthe, indem e8 der Einwirkung der freien Schwefelfäure in hHöherm Grade
miderftehr, als irgend ein anderes gelbes Färbemittel.
Aus Siant wurde ein Gelbholz gebracht, welches ebenfalls von dem Färber=
Maulbeerbaume herrühren, und eine weit fhonere und hHaktbarere Farbe geben foll
al8 das amerifanifche. Al3 Stellvertreter des GelbhHokze8 empfahl BrucdhHmann
neuerlich das Holz des weißen Maulbeerbaumes (Morus alba L.). Yuch Fennt
nan unter dem Namen Ayac noch eine andere Art SGelbholz, fo wie auch M a:
dagora oder Jungfernholz, weldhe8 einige Aehnlichkeit mit dem Cuba:
holze hat.
214. Ungarifhes Gelbholz, Fifet= oder Fufßikholz, auch jun:
zer Fuftikf genannt, von dem Rufa= oder Berkkenfirauche (Rhus cotinus L.),
per in vielen Gegenden des Sfterreichifhen Katferftaates wächft. (S. die Holzer
3. 28, und Gärbe = Materialien S. 196.) Noch beffer ift dag Tevantifche, wel-
He8 in dünnen Stämmen meift über Smyrna bezogen wird. Das Holz ift blaf-
zelblich und wird wie daß amerikanifche zum Gelbhfärben, und mit verfchiedenen
Zufäßgen zu mehren zarten und matten Farben gebraucht. Weißgärber und Hand:
iuhmacher benußen e8 zum Färben des Brüßler Leder3, der Handichuhe, Bein
STeider 26.
22. Sauerdornholz, db. i Holz und Wurzel der Berberigenftaude (Ber-
beris vulgaris L.), wovon faft in allen Gegenden Ungarns zum Gelbfärben der
Schafwolle 20, Gebrauch gemacht wird. (Vgl. S. 27.)
Das Erlenholz (ElfenhHokz) von der gemeinen fhmwarzen Erle oder Rotherle
(Alnus glutinosa) nimmt, menn e8 gehauen wird, an den der Luft ausgefebten
Yheilen eine dunkelgelbröthlidhe Farbe an, die befonder8 bet alten Stämmen und
ıbgehauenen Stöcfen {ehr merkbar ift. (S.15.) Die Späne diefes Holzes Fönnen zur
Bervorbringung gelber, befonders dunkelgelber Schattirungen benukbt werden. Auch
Toll man von dem arünen Chenholze zum Färben Gebrauch gemacht haben.
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2) Baumrinden.
Bon vielen Bäumen Fönnen die Rinden zum Färben gebraucht werden, und
aon mehren find fie auch wirklich in Anwendung. Die vorzüglichften Ninden find:
23. Nuercitronrinde, ein fehr vorzliglihes gelbes Färbe = Material,
die mittlere Rinde der in den Vereinftaaten Nordamerika’8, namentlich am Chanm-
plainfee in Georgia, in Sübdcarolina, Bennfylvania, Maffachufett8 11. a, Gegen»
den wachfenden Quereitron= Cihe (Quercus nigra L., von Midaur Qu.
‘inetoria genannt), die vornehmlich dur Dr. Banecrofts Bemühungen in den
zuropäifchen Handel eingeführt wurde. Die ganze Rinde Fommt nie in den Han-
bel, fondern man hobelt in Amerika die äußere Rinde, welche einen ins Braune
fallenden Farbftoff enthält, ab, Läßt die innere trodnen, und mahlt fie dann zwi-
(Gen Mühliteinen. Das dadurch erhaltene grobe Pulver ift ein Gemenge von Kur-
jen gelben Fafern und einer feinen pulverigen Subftanz, welche Leßtere der farb-
veichere Yheil ift. Beide Theile gemifcht werden dicht in Fiüffer verpackt und fo
yerfchtfft. Blaßgelbe Farbe und ein Neberfchuß der feingemahlenen Theile ift ein
Zeichen von Güte, dunkelgelbe Farbe und ein Neberfhuß von Holkzigen Fafern
in Zeichen geringen Farbgehaltes. Die Sorten werden Hiernach in ordinär, mit-
tel, fein und fehr fein unter[hieden und nach Centnern verhandelt. Der Chemi-
fer Chevreul hat das färbende Pulver diefer Rinde in fehr feinen, gelblich»
grauen Schuppen ausgefchieden und Nuercitrin genannt. Die Auflöfung die-
je8 Bulvers in Wafler färbt die mit Alaun angebeizte Wolle und Seide blaßgelb,