216 MVegetabilifche Rohfioffe, X. Cap,
sinde zum Blaufärben, mit HSammerfehlag in Ungarn und in der Banalgränze
zum Schwarzfärben; die AhHornrinde zum NRothfärben, die Rinde des tatari-
[chen Abhorns aber in Ungarn und der favonifchen Militärgränze zum Schwärzen
De Leder8; die Nüfter- oder UImenrin de zum Gelbfärben ; die Mahalebz
yindezu Nöthlidhgelb; die Kreuzdornrinde zu Gelb; die innere Rinde
ber gemeinen Zraubenfirfhe (Prunus padus) zu GOrln; die Rinde
der weißen Pappel zu Grün; die Rinde der weißen Weide, fo wie
auch anderer Weidenarten zu Gelb; die Sainbuchenrinde zu Gelb; die Weiß:
dornrindezu Gelb; die Sauerdbornrinde, fo wie auch die Wurzel diefes
Strauches zu Gelb; die SchHwarzdornrinde von der Schlehenftaude zu Leder=
öraun auf Slachsgarn und Baumwolle, mit Zufägen auch zu andern Farben ; die
Faulbaumrinde zu Gelb; die Pflaumenbaumrinde zu Gelb; die
Maibirkenrinde zu Roth; die Zirbelkieferrinde, namentlich die Au=
Bere, zum Rothfärben des Branntweins8 ; die FihHten-, Hartriegel-, Hafel
Ürauchrinde u. a. m. Die Anwendung diefer einheimifchen Farbftoffe findet
5hne Zweifel wegen ihres zum heil geringen SGehalt8 an Pigment, oder wegen
\Ore8 f(hweren Bezuges, größtentheil8 aber wegen Unbekanntfhaft der Färber mit
der Brauchbarkeit und Behandlung derfelben, oder much wegen des geringen Prei-
(e8 fremder Färbe-Materialien, in fo geringem Maße Statt, Bon ausländifdhen
Kinden find noch anwendbar : eine neue Art rother Chinarinde zu Roth; die
Mahagonirinde; mehre amerikanifhe Cidhenrinden; die Ninde
des weißen oder Hidory-Nußbaumes zu Gelb; die Rinde des
Manglebaumes (Rhizophora Mangle und Rhizophora gymnorhiza) zu
RKothbraun,
Auch die bei den Gärbe-Materialien S.199 aufgeführten Holzartigen Aus:
müchfe werden vielfältig in der Färberei angewendet, hefonders die Galläpfel,
Die ausgefottenen Farbhölzer und Ninden Fönnen, wenn fie wie die Oärberlohe
mit Zehm zu Kuchen oder Ziegeln geformt und in Iheer getränkft werden, noch als
Breunmaterial verwendet werden.
3) Wurzeln.
E€&8 gibt mehre Wurzeln, die in der Färberei von ungemein großer Wichtig»
Feit find, befonders der Krapp; außerdem auch noch andere, welche zwar weniger
wichtig, aber doch fehr brauchbare Färbe-Materialien find.
Der Kraph ift die Wurzel der Krapppflanze (Rubia tinetorum, ital. Robbia,
ung. Buzerfü, pirositdfü), einer perennirenden Pflanze des Orients, welche
nicht allein dort, fondern auch in mehren Ländern Curopa’8 angebaut wird, aber
mit ungleichem Erfolge, da die Befchaffenheit des Bodens, das Klima und die Cultur
auf die Oüte des Krapps den größten Einfluß ausüben. Er bildet mehr oder we-
iger bidfe, rothe ober gelbrothe Wurzeln, oft nur bis zur Dicke eines ftarken Feder
%el8. Sie enthalten einen gelben Farbftoff, welcher durch Anziehung des Sauer»
jtoff® roth wird, und zum Zbheil {hon in diefem Zuftande in der Pflanze enthalten
ft. Am reichlichften findet er fih im fleifchigen Theile, wenig in der Rinde, wo er
mit braunem Ertractivftoff verunreinigt ift. Die Hauptgattungen des Krapps find:
30. Levantifcher oder türfifher Krapp, insgemein Liz art oder
Mlizari, in Kleinafien Kizil-Boya genannt, die rothe, 5- bis 6jährige Wur-
‚el derjenigen Art der Krapppflanze, welche fremder Krapp (Rubia peregrina L.)
heißt, viel farbreicher al8 her europälfche Krapp ift, und bloß getrodnet, ohne weis
tere Zubereitung im Handel vorkommt. Diefe Wurzeln find etwa Höchftens8 vier
Linien ftark, außen braun, innen dunkel orangefarben. Die Methoden, die man
beim Ausgraben der Wurzeln befolgt, find {ehr verfchieden. In Kleinafien, befonders
in der Chene von Koula, in der Gegend von YWk-Serat, it der Anbau fehr ftark,
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