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MWegetabilifche Rohkoffe. X. Cap.
her Comitate), in Afrika 20. wäcft. Sie ift fingerdit, Lang, hat eine blätterige,
cunzelige, dunkelbrauns oder violettrothe Schale; der Kern aber it weiß und Fraft-
(08, fo daß man in der Färberei nur die abgezogene Rinde benugen Kann. Wurzeln
von dunkler Farbe werden Häufig im Handel al8 echte Alfanna geführt. Die aus
STonftantinopel Fommende ift {Höner von Farbe, aber weniger dauerhaft als die
franzöfifche ; ehemals hat Rotterdam viel verfhickt. Man wendet fie in der Katun:
und Seidenzeugdruckerei zu Violett an, zu gefärbten Tincturen, fürbt damit Wein-
yeift, ODbhle, Lackfirniffe, Käfe, Pomaden, Salben 20. Die weingeiftige Zinctur
Zann gebraucht werden, um weißem Marmor eine fhöne dunkelrothe Farbe zu geben,
oder um daraus durch NMiederfchlagung mit Metallaufisfungen verfchieden farbige
Lacke zu bereiten, Im Oriente färbt man mit der Wurzel Haut und Nägel, Bon
diefer Pflanze führt man im Handel auch die Blätter, ein Ohl (Huile de Cyprus)
und ein Pulver,
45. Q2otwurzel, von der natterfopfartigen Lotwurz (Onosma echioides
L.), die in Ofterreich, Ungarn 10. auf troddenen Hügeln wächft. Die Wurzel
ieht außen blutroth aus und wird deshalb zum Färben gebraucht.
46. Schwarz-, Wall= oder Beinwelklwurzel, von der gemeinen
Schwarzwurz (Symphytum officinale L.), die Häufig an feuchten Orten, in der
Nähe von Moräften, an Straßen, Gräben, Dämmen 10. mächft. Sie ift lang, Die,
Heifchig, äußerlich fhYwarz oder dunkelbraun, innerlich weiß, reich an Schleim. Der
näfferige Abfud dient zum Rothfärben. In mehren Gegenden Ungarns wird die
Wurzel, mit einen Zufage, zum Roth[Hminken gebraucht. Nach Hell otS Vor-
Ichrift bient fie zur Bereitung der Carmoifinlacfe, indem man gepulvertes SO ummi-
‘af 2 Stunden lang in einem Abfude der Wurzel digerirt und die Farbe nieder-
idlägt. Auch der in ihr enthaltene Schleim Iäßt fich bei der Bearbeitung der Schaf-
wolle, beim Spinnen des Flachfes 20. anwenden.
47 Wurzeln verfchiedener Arten des Meger- oder Labkrautes, zum
Rothfärben, Hierzu dienen hefonderS : die purpurrothe Wurzel des wahren oder
gelben Labhkraute8 oder gemeinen Baltfirohes (Galium verum L.) zum Rothiärben
des wollenen Garnes, Man findet diefes Kraut Häufig an Gräben, auf Wiefen und
Waldrändern; befonders Häufig auf der Hebrivifchen Infel Jura, wo dasfelbe NRYu
genannt wird. Die Wurzel des weißen oder breitblätterigen Labhkrautes (Galium
mollugo L.), au wilder Krapp genannt, für Wolle fehr brauchbar, befon-
ders wenn diefe gelb gefärbt ijft. Die Wurzel des Waukd-Labkfrautes (Gal. sylva-
ticum L.). Die Wurzel des Färber-Labkrautes (Gal. tinctorum L.), womit in
Nordamerika die Indianer die Stacheln der Stachelfchweine, und die Weiber ihre
Rleider roth färben, Die Wurzel de8 nördlichen oder mitternächtigen Labkrautes
“Gal. boreale L.), in Schweden unter dem Namen Mattara bekannt, dient dort
and in Rußland zum Carmoifinfärben der Wolle, und wird in Livland ftatt der
Färberröthe gebraucht. Die Wurzel de8 rötheartigen Labfrautes (Gal. rubioides),
ın Rußland Maron a genannt, wird dort zum Nothfärben gebraucht, aber für
“hlechter al8 Krapp gehalten. In der Lombardbifchen Provinz Como wird Häufig
son den Labkrautwurzeln Gebrauch gemacht.
48, Wurzeln mehrer Arten des Wa ldmeifer 8 (Asperula), namentlich
de8 Anarinen-Waldm. (Asp. aparine Schott), des gemeinen W. (Asp. odorata),
de8 Felv-W, (Asp. arvensis), des färbenden W. (Asp. tinetoria), des Hügel-W.
(Asp. eynanchica), be8 glatten W. (Asp. laevigata) 10. find fämmtlih zum
Nothfärben anwendbar, und werden in der Provinz Como fehr häufig Hierzu ans
gewendet. Von dem Feld-Waldmeifter fagt LeonhHardi, daß die Wurzel fo rofh
färbe, daß die Knochen der Sperlinge, weldhe von Diefer Pflanze freffen, Dayon
coth würden,
49, Wurzel der rothen Steinhirfe oder des Uder=-Steinfas
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