Vegetabilifhe RNohftoffe, X, Cap,
cent an Gewicht für den Käufer verloren gehen; doch kann man diefen Betrug
feicht durch Reiben zwifhen den Fingern erkennen. Am beften prüft man die Nuan-
lität Des färbenden heile8 comparativ mit echtem, guten Safran, Gemabhlener
Safran Läßt fi noch Leichter verfälfhen und follte daher gar nicht gekauft wer:
den. — Damit diefe Wanare ihre Kraft behalte, muß fie in feftverfhloffenen Ge:
ßen aufbewahrt werben.
Yußer dem Sfterreichifhen Safran fommen noch vor:
76. Franz5f[ifher Safran, befonders Gätinvis8 aus der Gegend diefes
Namens, der nach dem Sfterreichifchen der befte ik, und wovon viel nach Eng:
(and, den Niederlanden, Deutfchland 36. verfchicdt wird. Er ift breit und frocfken,
Seringere Sorten find der von Avignon, Dauphine, Briare bei Orleans 10. Den
Avignoner läßt man entweder im Schatten trodnen und nennt ihn dann Safran
d’Orange ober & la mode, oder man trocdfnet ihn auf Defen und dann heißt er
Safran Comtat oder facon de Comtat; erfterer ift beffer, weil er natürlich trod:
net und nichts von feiner Kraft verliert.
77. Spanifder Safran au8 mehren heilen Spaniens. Den meiften
baut man in der Provinz Cuenca und in AÄragonien, den Geflen in der Mancha,
Er ift (Omäler al8 der franzöfifche, wird in gebörrten oder trodnen, welcher der
Hefte ift, und in geöhlten (der mit Baumshl oder Schweinefett fhwer gemacht wor-
den) unterfhieden und kommt meiftens in Säcfen von 30 Pfd. Biel geht davon
nach England, wo ehemals auch viel Safran gebaut wurde, vornehmlich in
Cambridgefhire.
78. Stalienifdher Safran, am beften von Aquikla, welhem die Übri-
gen Sorten nachftehen.
79. MacedonifhHer und levantifher Safran. Der erftere ift feucht,
fett, breiter und difer, auch von weniger angenehmen SGeruche al8 der franzöfi-
iche; der Levantifche ift gewöhnlich unrein und fommt in Säden zu 30 Pfd.
80. Safran vom Ffafpifgen Meere, namentlich von Baku, wo der-
jelbe in großer Menge auf den nahegelegenen, die Stadt umgebenden Bergen, in
zinem meift fehr ofen Sandhoden gebaut wird. Er geräth hier außerordentlich
gut; felbft der Safran von Hamadan (dem alten Susa) fteht ihn viel nad.
Diefer Bakır = Safran wird anders aufbewahrt al8 der türkifche oder andere Arten
vesfelben. Man macht nämlich aus den forgfältig gefammelten Stigmaten, mit we-
nigem Waffer befeuchtet, etwa /, Fuß im Durcdhmeffer Haktende runde Kuchen,
die faum einige Linien bif find; fie werden alsdann zur Hälfte zufammengeflappt
und fo getrodinet verfendet. Gewshnlich bilden 2 foldher Kuchen ein Pfdo. Safran.
Aus einem Batman (15 BPfo.) Blüthen erhält man etwa 30 Solotnikf (10 Loth)
des heften Safran8, wozu man nur von den weiblichen heilen die Staubwege
(stigmata trifida) nimmt, aber ein ganze8 fd. gewöhnlichen Safran8, zu dem
man alsbann auch die noch nicht ganz entwickelten Staubmwege nimmt. Der aller=
reinfte und fheuerfte wird fehr felten in den Handel gebracht, weil er wenig Käus
jer findet; er gibt aber eine fehr reine gelbe Farbe beim Färben, wozu er auch
meift, vorzliglich beim Färben der Seide, angewendet wird. In Bakıu haut man
jährlich an 3000 Bud und verführt ihn meiften8 nach Berfien und von da felbft
nach Indien, Man braucht ihn in Berfien zu jeder Speife, vornehmlich zum Ploff
(Rilaw), den man nie ohne Safran genießt. Nah Rußland verführt man nur
wenig, ielleicht im Ganzen jährlich nur 30 Bud (1200 ruff. Pfo.). Aber die
BPerfer verfälfchen ihn jebt fehr ftark, indem fie die unreifen, dünnen Staubwege
zum Safran legen, während fie nur die ganz reifen fammeln follten.
81. Ungarifher Safran. Cr wird im Tolnaer, Bihärer, Heve{cher,
Szalader und Baranyaer Comitate gebaut, aber für den Bedarf viel zu wenig.
Würde in Dalmatien, wo der Safran bei Liffa, um Spalato und Ragufa wild
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