Vegetabilifhe Rohfioffe. I. Cap,
cum L., ung. Fekete Gyürü oder Fekete Gyürü Jävor), ber auf den Karpas
ten in Galizien und Ungarn wächft, dem Sfterreichi{hHen Ahorn (Acer austriacum
Tratt.), der fih in mehren Sfterreidhifchen Provinzen, auch in Ungarn findet,
dem ftumpfblätterigen Ahorn (Acer obtusatum Kit.), der befonders8 in Ungarn
und Croatien einheimifh it; — in der Lombardie Hat man außer den genannten
au) den Zucferahorn (Acer saccharinum L.) und den Negundo = Ahorn
(Acer Negundo L.). 2m verbreitetften find die zwei erftgenannten Arten, zumal
auf den Alpengebirgen, in Böhmen und auf den Karpaten, und von ihnen Fommt
größtentheils das Ahornholz, welches in den Gewerben verarbeitet wird. E88 ver-
iteht fich Übrigens von felbft, daß dasfelbe nicht vollkommen gleich .ijft und fich
nad) ben verfchiedenen Arten des Baumes, von denen e8 Herrührt, an Güte und
Brauchbarfeit unterfcheidet. E88 ift im Allgemeinen ein feines, hartes, 3ähe8 Holz,
welches fich nit dem Hobel fpiegelglatt bearbeiten Läßt und im Trocknen fehr dauer-
haft ift, dem Wetter ausgefebt aber dem Wurmfraße und dem Verftoden unter»
liegt; die Farbe ift größtentheils weiß, mandımal auch mit marmelartigen Schatz
lirungen, das fpecififche @ewicht beträgt 0.750. Dasjenige, welches unter dem
Namen des franzsöfifgen AhHornholze8 vorkommt, ift nicht8 anderes als
zemarmelte8 oder gefräufeltes Holz von den unregelmäßig gewachfenen Stämmen
alter Ahornbäume, ‚alfo eine Art Mafer, der aber dem eigentlichen Mafer oder
Slader von der Wurzel nicht gleihtommt. In neuefter Zeit Kam dagegen Das foges
hannte amerifanifhe Ahornholz, welches ganz glatt und ohne Zeidhnuns
gen ift, mehr in Aufnahme, indem e8 befonders zu Clavierkäiten, zu eingelegter
Arbeit, zum Abziehen von Kupferftichen und Steinabdrücken jedem andern Ybhorns
holze vorgezogen wird. Gewöhnlich wird das Ahornholz in ganzen Stämmen,
oder zu Bohlen und Bretern gefHnitten zum Verkaufe gebracht. Große Stämme
benußt man zu Oehl- und Hirfejtampfern; in Siebenbürgen verkauft man die
größeren Stämme an die Flafchendrechäler , welche daraus die fehr brauchbaren
hölzernen Flafhen (Tsutura) verfertigen, womit befonders Kronftadht einen bedeu=
enden Handel treibt. Aus Ahornholz verfertigt man Laufbreter und Walzen für die
Rupferdruckerpreffen, viele ordinäre Cinrichtungsftüce und Kücheneinrihtung,
[ournirte Fußtafeln, zahlreiche gemeine Holzwaaren und Berchtoldsgadner Arbeiten,
Stimmftöcde und andere Theile der Claviere, die unteren und Seitentheile (d. it. Boden
und Zargen) der Geigen = Infirumente, die Blätter der Hobelbänke, in Venedig
die Ruder der Gondeln, Werkzeuge und verfhiedene Wagner-, Drechsler» und
Tifchlerarbeiten. Die Vifchler FMeiden viele Mahagoni und fhmwarzgebeizte Cinrich»
tungsfüde auf der Innenfeite mit gelbgefärbtem oder gelbpolirtem Ahornhoke
zu8; denn in biefer Farbe erlangt das Ahornholz Wehnlichkeit mit dem Buchs
daumhokze und ift zugleich, gelb polirt, das feurigfte aller einheimifhen Sokzer.
Auch nimmt e8 eine fchöne {Ywarze Beize an, wie das Birnbhaumholkz. Das Ahorn
folz mit gewundenen Fafern wird vorzugsweife von den Mufik- Inftrumentmachern
zur Verfertigung der Fagotte gefucht. Soldhes marmorirt gemafertes Holz wird
von einigen Arbeitern mit dem Namen Pfauenholz belegt. In Ungarn, nament-
lich im Borfchoder Comitate, macht man aus den langen Trieben des ruffifchen
oder tatarifhen Ahorns viele Tabakpfeifenröhre, Daß man au in Europa zur
Zeit der Continentalfperre den Saft der Ahornbäume zu Sirup und Zuder benußt
habe, ift eine bekannte Ihatfache, und wird noch weiter unten bei Aufführung der
Zudfer = Materialien Fefprochen werden. .
14. Wafieralmens oder Weißlöbernholz von dem Heinen deutfchen
Seldahorn, Maßholder oder der Wafferalme (Acer campestre L., ital. Acero
minore, ung. Mezei Jävor, oder Fodor Jävor), der überall an Borhökzern, in
Seen und in Auen mwächft. Meiftens ift diefes Holz etwas weißer als Das unter
43 angeführte Ühornholz, aber auch häufig fehr ftark geadert und fehr hart, Seine
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