Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

1D 
= 
Ot 
‚Ds 
A; 
‚J= 
vz 
D 
7 
TE 
an 
Mt 
OM 
d 
‚(2 
1: 
en 
ie, 
0 
N 
on 
m 
4 
aD 
0 
a8 
in 
iz 
nd 
ls 
87 
‚s 
Nz 
in 
‚tt 
Feldfrüchte und Mehl, 267 
8 Winters gefäet wurde und daher um 2 biz 3 Wochen früher reift als das im 
Frühjahr gefäete, und auch gewöhnlich mehlreicher if. 
Die Aufbewahrung des Getreide8 erfordert viele Vorficht, befonders wenn 
‚3 durch Yängere Zeit gut erhalten werden fol. SGemwshnlich fhüttet man e8 nur 
uf Böden auf, wo man e8 von Zeit zu Zeit wendet, bis v8 ganz troden if. In 
en Oftfeeprovinzen und in Rußland befchleunigt man das Trocknen durch fünft- 
ice Wärme (Darren), wodurch e8 weit Haktbarer wird und fich daher ficherer 
erführen und aufbewahren Lift; e8 nimmt dabei an Umfang und Gewicht ab, 
{ft (hwerer zu mahlen und gibt trodnes, minder weißes Brot, In vielen Gegen- 
en hat man zur Aufbewahrung Silos oder Erdgruben, deren Brauchbarfkeit, 
venn fie gut hergeftellt find, Feinem Zweifel unterliegt; in andern Hat man OGes= 
ireidethHürme, oder Genußt zur Aufbewahrung trodne Luft; auch der von Val: 
[ex 9 erfundene Apparat oder bewegliche Kornfpeicher trägt zur guten Erhaltung 
er Getreidearten viel bei, Er realifirt die Idee einer unausgefeßten Umfhaufelung 
und Austreibung des meiften Staube8, der Pilzkeimkörner und der Kornwürmer 
ne ihre Wiederkehr. Diefe Vorrichtung wurde feit 1837 von YMkademien und 
Neterbau=-Gefellfhaften geprüft und gutgeheißen. € wurde dargethan, daß felbft 
ehr feuchtes Getreide in Ddiefem Apparat vollkommen Iufttroden gemacht werden 
%nn. 68 bleibt auf diefe Weife vor allen Nagethieren und aller Beimengung 
zemdartiger Körper gefhlıkt. Vorzüglich eignet fich diefe Vorrichtung für Maga- 
ine und Vorräthe, Daß die Getreidefrüchte für viele Länder einen Höchft bedeus 
enden Artikel des Handel8 bilden, braucht hier nicht erinnert zu werden, Die 
Bauptarten find: 
4, Gemeiner Weizen (Tritioum vulgare L. , ital. Frumento, formento, 
srano, ung. Büza), die allgemein gefhäßte Getreidefrucht mit eirunden, auf 
iner Seite bauchigen, auf der andern nad der Länge eingeferbten Körnern, 
ren Farbe nach Witterung, Boden und Zeitigungsgrad vom Dunkelgelben (dem 
jeften) ing Blaßgelbe übergeht, in vielen Spielarten, die in Sfonomijchen und 
jotani{hen Werken aufgeführt find. Gewshnlidh unterfcheidet man den Winter. 
yeizen (Tritieum hibernum L. , ung. Öz Büza), welcher ver beffere ift, von dem 
Sommer weizen (Tr. aestivum L., ung. Tavasz Büza), mit Fleinen, 
ninder runden und minder mehlreichen Samen; außerdem Hat man den viel- 
Förnigen ober Wunderweizen (Tr. compositum) , der hefonders in Ober= 
xeutfchland gebaut wird und fehr weißes Mehl gibt; den englifgen Weizen 
(Tr. turgidum), den man in England und in der Schweiz baut und der ein fehr 
weißes Mehl gibt; befonder8 wird der englifhe Weißweizen fehr gerühmt; den 
bolnifdhen Weizen (Tr. polonicum), der in Polen und Lothringen gebaut 
vird und große dünnfchalige Körner hHatz den einkörnigen Weizen, (auch 
Hinforn oder St. Peters = Korn , Tr. monococcum), mit gerfienähnlichen Ahren, 
zur ein {(Hwärzlidhes Mehl gebend. Seit neuerer Zeit Fennt man den neay ol i- 
aanifdhen oder Harten Weizen (Saragalla oder Sarabolla), der als Som- 
nergewächs mit Vortheil in vielen Gegenden gebaut wird; den {panifchen 
Weizen, der unter dem Namen Talavera bekannt ift; ven KRiefenweizen 
nit 9 6i8 10 Zoll Yangen Ahren und flarkem Stroh; den von Hernandez 
angeführten mejicanifhen Weizen (Tr. mechuacanense) , Der aber nach 
Sumboldt nur eine wildgewordene Urt des aus Europa eingeführten Weizens 
ein dürfte, In Amerika FKannte man den Weizen gar nicht. Nach Lima wurde der 
ırite durch Maria de E8cobhar (Gattin des Diego de Chavez) gebracht, und in 
der Stadt Cuzco in Peru Fannte man im 3. 1547 das MWeizenbrot noch nicht. 
Zu Quito ift der europätfche Weizen durch den Franziskaner Sofeph Rixi aus 
ent in Flandern gefäet worden. Im Mejicanifhen gedeiht er nur in ziemlich 
Seträchtlicher Seehöhe, 2. B,. in Berote hei 7692 Fuß abfoluter She; mit jedem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.