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Felbfrüchte und Mehl. 271
m Stalien fehr bedeutend ift. Der italienifche Reif, wozu der Piemontefer, Mai-
Ander, Oftiglianer oder Mantuaner, Veronefer, Romaner, Salerner, Sici=
jer ac, gehören, wird im Allgemeinen Riso di Ponente genannt. In Oberitalien
‚ibt man dem dunklen Reif (Riso bruno) den Vorzug vor dem weißen (hianco),
weil er fOmachafter ft und im Kochen Härter bleibt. Auch Spanien (in Valen-
;ja und Catalonien), die Levante, Aegypten, Ungarn, Carolina und Brafilien
zeugen viel Reif, Die jährliche Neifernte in der Lombardie wird auf mehr als
540600, im Venezianifchen auf 163000 Meken angegeben. Ungarn hat einige
Neißpflanzungen im Banate, namentlich bei Ujpe&c8, Cfeczd und ZSrök = Bec8
m Torontaler, und hei Denia im Vemefer Comitate, aber die Ernte beträgt
ıcht mehr al8 8= bi8 10000 Megen. Dalmatien {Gheint zum Reißbaue fehr geeig=
1et zu fein, befonder8 bie Felder an der Narenta und Cettina. — Im Handel
iommen vornehmlich folgende Sorten von Meiß vor: Brafiklifcher, geringer
118 Carolina, aber beffer als piemontefifher; Carolina, länger, f(hmäler und
weißer als Der italienifche, Ddurchfcheinend, eig und reinfhmedend; A499 Pti-
"her oder alerandrinifcdher, weiß, groß und mehlreich; Levantifcdher,
weniger wohlfchmecdend als der italientfche, aber größer, fhwmwerer und mehlreis
Her; Mailänder, etwas geringer al8 der veronefifhe; Oftiglianer aus
em Mantuanifchen, etwas beffer als der Mailänder; Biemontefer, gelblich,
under al8 der Carolina, von fhwachem eigenthümlidhen Geruch und etwas fchar-
am Gefhmad; {panifdher, gelblich, minder KFörnig als der Carolina; ver os
sefifher, etwas beffer als der Mailänder, Suter Reiß muß troden, ftaubfrei,
„in, ohne unangenehmen Geruch und fauren Gefchmad fein. An feuchten Orten
‚eidet er Leicht durch Milben, die fihH nebft der dann eintretenden Gährung durch
inen füßlichen Geruch zu erkennen geben, Das befte Mittel dagegen ift Sfteres
durchfieben, um ihn von dem Staube zu trennen, dann Lüften, Trodnen und
Zufaß von Salzen,
Der Reiß dient hefanntlich auf verfhiedene Art gekocht zur Nahrung, außer-
dem bereitet man au8 ihm in mehren Ländern Mehl, Brot und Backhwerf, Klei-
ter zum Örundiren des mit Dammarfirnif zu überziehenden weißen Papier8, Fi-
juren, Schminfe, er dient al8 Zufaß zu Chocolate u. dgl. Häufig wird daraus unechter
Rad oder Arrack (eigentlich al Rak) in Holland gebrannt, während man den
Rad in andern Ländern aug Balmfaft (Toddy) bereitet.
7, Bergreiß, der urfprünglih aus China gebracht wurde und womit
man in mehren Ländern Europas Unbauverfuche gemacht hat, Er wird auf trod=
nen Anhöhen gebaut, und trägt längere, weißere, härtere, wohlfchmecdendere
und haktbarere Körner, die im Sieden fefter bleiben als der Sumpf= oder Wafferreiß.
8. Hirfe oder Fench (Panicum), eine Fleinkörnige Getreideart, die aus
Oftindien abfitammt und jegt in vielen. europäifden Ländern gebaut wird. Man
lat davon vornehmlich: itaklienifGen Fench oder Kolbenhirfe (Pani-
xum italicum -L., ital. Panico, ung. Olasz Köles), au SuhHS{hwanz-
Jirfe genannt; deutfhen Fendh oder Deutfhes Hirfegras, in Ungarn
ind der Militärgränze MohHär genannt (Panicum germanicum L., ung.
3ör Köles, Mohär), vornehmlich auf mageren und fandigen Aecfern gedeihend ;
nd rifpenförmigen oder gemeinen Hirfe-FennihH, auch gemeine Hirfe
jenannt (Panicum miliaceum L., ital. Miglio, ung. Köles, Mohär - Kö-
les). Die Samen, die in Defterreich allgemein unter dem Namen Brein oder
Sirfebrein (unrichtig Hirfhbrein) bekannt find, Haben, fo Lang fie durch
daß Stampfen nicht enthülfet find, eine weiße, gelbe oder {hwarze Farbe, find
«fig, mit einer glänzenden Schale umgeben, und enthalten einen mehlig füßen
Samenfern, der im enthlilfeten Zuftande als Mehl oder Grüße zu Suppen und
anderm Gebhrauche dient, während der ganze al8 Futter für Geflügel und Vogel