Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

272 VBegetabilifhe RNohftoffe. XI. Cap. 
gebraucht wird. In Sfierr. Staate wird der Anbau hefonder8 in Ungarn, Mih- 
ven, Kärnten und. im fombardifch-venezianifhen Königreiche betrieben, Seit 1818 
hat man in der Militärgränze angefangen, perfifhe Sirfe zu bauen, Im 
arößern Handel wird die Hirfe in Ballen und Säcken nach dem Gewichte vers 
Handelt. 
9. Morhirfe oder gemeiner Sorg (Holcus sorghum, au Sorg- 
hum vulgare et saccharatum, ital. Saggina, ung. Szirak, Tzirköles), eine 
ähnlidhe, aus Oftindien ftammende, nun aber in Südeuropa, bei ung in Un: 
gar, Croatien 26. gebaute Frucht, dreimal fo groß al8 Die gemeine Hirfe, 
weiß, braun ober fhmwarz, an beiden Enden etwas zufammengedrückt, ge 
grannt; fie dient in den füdhlichen Ländern vornehmlich zu Brot, 
Die afrikanifHen Hirfearten Durra (Dura) und DochHen find in Curopa 
menig befannt; eben fo der NKusku (Couchecousse), d. i. der Same des 
geährten indianifjhHen Darrgrafes (Holcus spicatus). 
40. Canarienfamen, der Same de8 angeblih von den canari[chen 
Infeln ftammenden, nun aber in vielen Gegenden des Jüblichen Curopa wih- 
machfenden und angebauten Canarien-GOlanzgrafes (Phalaris canarien- 
se), mit {irohgelben Spelzen umgeben, Die auf beiden Seiten der Länge nach 
mit 2 Strichen bezeichnet find und einen Länglich eiförmig zugefpigten, mehli- 
gen Samen enthalten. Er wird in Italien zu Mehl gemahlen oder zum Slünts 
zen (Gummiren) der Zeuge und Des RBapier8, fonft auch al8 Futter der Cas 
narienvbgel verwendet, 
11. Mannagrüße, Simmelthau oder Schwabden, von einer Art 
KRifpengras oder Schwingel (Poa Auitans oder Festuca Auitans), auch Manna 
polonica und festucae semen genannt, zur Nahrung. In dem Sarofer Comi- 
jate wird biefe Frucht in größerer Menge gefammelt. 
12. Bucdhweizen, Heidekorn oder Heiden (Frumentum saraceni- 
zum, ital. Grano saraceno, faggina, ung. Tatärka, hajdina, pohänka), 
ine au8 dem Oriente, und zwar au8 dem gemäßigten Afien abftammende 
Sruchtgattung, die nun auch in mehren Gegenden Europas, hefonders in fol 
hen, die fi mit Bienenzucht befaffen, 3. B. in mehren Comitaten Ungarns, 
Slavonieng und Eroatiens, in Siebenbürgen, Galizien, Steiermark, Illyrien, 
der Lonbardie 20, gebaut wird. Eigentlich erntet man diefe Frucht von 2? Knbe 
tericharten, dem Buchweizen-Knöterich (Polygonum fagopyrum) und 
dein tatarifhHen Knsterich (Pol. tataricum). Die Körner des erftern 
nd fhwarzbraun, Ddreieckig mit ungezahnten Ecken, der äußern Form nad) den 
Bucheln ähnlich, von mehligen Gefchmade; die der zweiten Art, Die. erft viel 
‘päter aus Sibirien nach Europa Fam, Haben frumpf gezahnte Ecken und ent- 
dalten ein weißere8, nahrhafteres Mehl. Man bereitet daraus, nad worherge 
gangener Entfhälung, viel Buchweizen= oder Heidegrüße, Polenta und Mehl, 
und benußt die Frucht unter Bier, zu Branntwein, zu Stärke, zu Vogelfut- 
ter 30. Sehr viel wird aus Holland gebracht, mo der Anbau ftark betrieben it 
43. Mais oder Kukuruz, auch indifches Korn oder türkifhet 
Weizen genannt (Zea, ital. Grano turco, formentone, ung. Kukoritza, 
tengeri) „eine der wichtigfien Culturpflanzen fowohl in der alten, alg.in Der 
neuen Welt, vornehmlihH in 2 Hauptarten: a) Zea mays L., mit zahlreichen 
Ybarten, und b) Zea Caragua Molin. mit eigen, zugefpigten Samen; d0@ 
mird Die erftere Art in ungleich größerer Menge gebaut. Sie febeint aus Chile in 
Südamerika abzufiammen und Hat fich von dort aus über den größten Theil der 
Welt, und zwar über folche Länder verbreitet, die ein märmeres Klima Haben. 
Im Mejicanifchen foll die Cultur des Mais durch vie Toltefen im 7. Jahrh. un 
jerer Zeitrechnung eingeführt morden fein, Zur Zeit der Entdeckung Der neuen 
Welt 
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