Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

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Feldfrüchte und Mehl, 275 
md Die Hier nicht aufgezählt werden Können, NaH MarhHany8 Behauptung (ol- 
jen unfere Erbfen auf der Charlotten = Infel und in der Bat von Norfolk wild 
mwachfen, aber fie find dort ohne Zweifel nur verwildert. In vielen Ländern Curo- 
„a’8, Gefonders in Deutfchland, wird der Erbfenbau ftark betrieben ; auch bilden 
die Erbfen hier und da einen beträchtlichen Handelsgegenftand, zumal für die Vers 
yroviantirung der Schiffe, Im Sfterr. Staate find die bhmifchen, mährifchen , 
ınd au8 Ungarn die Leutfhauer und Rofenauer berühmt. Der Wiener Megen 
yiegt im Durchfhnitt 82 bis 83, felten bis 90 Pfd. und darüber. Man hat fie 
uch gefchält. In England werden fie nah Nuarter und Bufhel8 verhandelt; aus- 
„ärtige Fommen in Säcen (Bags). Meiften8 wird viefe Frucht im Ganzen ver- 
yendet, viel wird auch zu Miechl vermahlen, aber das Erbfenbrot ift fehr ftreng 
und fehwer verdaulich; als Viehfutter dient fowohl die Frucht als das Stroh. Da 
Sie Erbfen Stärfmehl und Zucker enthalten, fo geben fie au Branntwein. Roth- 
zefärbt, wahrfcheinlich mit Fernambuk und Zinnauflöfung, werden fie feit Iän- 
zerer Zeit als Surrogat der rothen Korallen verkauft und find diefen in Rückficht 
ver Farbe ziemlich Ähnlich. 
15. Kichern oder Cicern, au Ziferk (ital. Ceci, ung. Bagötsa) 
genannt, Die Früchte der in Spanien, Italien und im Orient wildbwachfenden 
ınd angebauten gemeinen Kichererbfe (Cicer arietinum L.), größer al8 die 
Srbjen, eckig, oben zugefpißt, meiß, braun oder röthlichfchwarz, fAhwer verdaulich, 
ıber in Italien al8 Speife und BViehfutter angewendet. Sie wurden als Kaffeh= 
Surrogat empfohlen und zum Iheil benußgt, und erhielten davon den Namen Ka f= 
‘eherbfen. Sie werden zu dem Ende fhon gebrannt verkauft. 
16, Zinfen (Lenticulae, ital. Lenti, lenticchie, ung. Lentse), Die 
hefannte und beliebte Frucht der in mehren Gegenden Deutfhland8 wildwachfen- 
den und angebauten gemeinen Linfe (Ervum lens L.), die aus Frankreich und 
„em Walliferlande ftammen fol. Die Samenhülfen oder Schoten enthalten 2 
:unde, platte, in der Mitte auf beiden Seiten erhabene Samen, wovon e8 2 
Spielarten gibt: bie gemeine Feldlinfe, welche FMNein, und die Pfennig 
der Gartenlinfe, welche zwei big dreimal fo groß ift. Erftere dient vornehm- 
[ich als Viehfutter, Ießtere als Speife für Menfchen. MNirgends ift vielleicht die 
Confumtion der Linfen größer al8 auf den griechifhen Infeln, wo fie die Haupt 
nahrung des Volkes ausmachen. Der Wiener Megen‘ wiegt bei 83 Pfd. Iın Sfterr. 
Stante baut man fie in mehren Comitaten Ungarns, in Mähren, auf dem Stein- 
elde in Defterreich 206. Man macht davon auch Mehl, und vielleicht Könnten fie 
auf Branntwein benußt werden, 
17. Gemeine Bohnen oder Fifolen (Fabae, ital. Fave, fagiuoli, 
ing. Bab), Die bekannten, in vielen Arten und Abarten vorkommenden Längli- 
hen Früchte der gemeinen Bohne (Phaseolus communis L.), die urfprüng» 
lich aus Oftindien abftammen foll, nun aber in vielen Ländern Curopa’8 und ans 
berer Erdtheile in großer Menge gebaut wird. Man unterfcheidet von ihr die 
Zwerg- oder KriehHbohne, auch Franzbohne (Phaseolus nana), die 
aber eben folche Früchte trägt. Diefe find größere und KMeinere, ängere oder mehr 
rundlihe, mehr oder weniger flachgedrückte Samen von weißer, gelber, rother, 
6läulichgefleckter und verfchieden marmorirter Farbe, die theils grün mit den Schoz 
en, theil8 ausgelsfet und dürr zur Nahrung dienen und hefonder8 bei den arınes 
aifhen und griechifchen Einwohnern Ungarns ein beliebtes Nahrungsmittel find, 
In der Sfierr. Monarchie wird die Cultur der Fafeolen hefonders in Mähren, 
Ungarn und dem Iombardifch=venezianifchen Konigreidhe betrieben. Der Wiener 
Meben wiegt 100, 108 und mehr Pfd. In Frankreich {Häßt man vorzüglich die 
Bohnen von Soiffons, und verfhiedene Gegenden NorddeutfehlandS liefern große 
Quantitäten nach den Seeftänten, wo fie zur VBerproviantirung der See{chiffe 
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